Die Helgoländer leben nicht nur vom Alkoholkonsum ihrer Duty-Free-Touristen. Sie frönen ihm auch selbst. Und gehen ihren Besuchern zudem noch im schönsten Landschaftsidyll mit den alten Kriegsgeschichten auf die Nerven.
Die Amerikanerin Roni Horn fährt gern nach Island und porträtiert dort Menschen, Vögel oder auch Geysire. Diese Reihen zerlegen auf sehr subtile Weise jede Idee von Identität.
Die Amerikanerin Roni Horn fährt gern nach Island und porträtiert dort Menschen, Vögel oder auch Geysire. Diese Reihen zerlegen auf subtile Weise jede Idee von Identität.
Öffentliche Kulturbauten sollen flach, private hoch aufragend sein: Der norwegische Architekt Kjetil Trædal Thorsen vom Büro Snøhetta über die demokratische Anmutung seiner Osloer Oper und der Hamburger Elbphilharmonie.
Der eigentlich kleine Anlass könnte zum Prüfstein für die Senatorin werden, die die einst die "auskömmliche Finanzierung" für Hamburgs Kulturinstitutionen versprach.
Acht Monate gibt es in dem Ausstellungs-Areal keine Kunst, sondern lukrative Vermietungen. Dass dies eine Sparmaßnahme ist, bestätigt aber offiziell niemand.
Als "verwaiste Mutter" wählte die Hamburgerin Andrea Riek einen eigenwilligen Weg: Sie verdrängte den Tod ihrer Tochter nicht, sondern wurde Trauerrednerin. Ein Traumberuf, sagt sie, weil er extreme Nähe erlaubt und absolute Ehrlichkeit erzwingt.
Beate Meyer von Hamburger Institut für die Geschichte der deutschen Juden hat einen Tagungsband mit herausgegeben, der sich mit jüdischem Bleiben und Fliehen zwischen 1938 und 1941 befasst.
Robert Cohns Eltern wurden von den Nazis drangsaliert und sprachen darüber kein Wort zu ihrem Sohn. Trotzdem - oder erst recht - hat sich der in Hamburg lebende Autor eine explizit jüdische Lebensform angeeignet.
Die Künstlerin lebt seit zwei Jahren in Hamburg. Am 11. März hat sie das Erdbeben von Tokio aus miterlebt. Zurück in Hamburg, fühlt sie sich schuldig, weil sie fliehen konnte - und ihre Freunde und Verwandten nicht.
Der Kinetik-Künstler Attila Csörgö schält Orangen, Würfel und Städte. Nur um festzustellen, dass sich aus Papier keine Kugel formen lässt. Zu erleben ist das nun in einer listigen, philosophisch-physikalischen Ausstellung in Hamburg.
Er wollte wissen, warum eine Wissenschaft wie der Marxismus scheitern kann - wie in Polen, das er 1967 wegen einer antisemitischen Kampagne verlassen musste. Deshalb ist der inzwischen in Hamburg lebende Henri Kowalski Physiker geworden. Derzeit ergründet er den Ursprung des Universums.
Ein Imbisswagen mit Kunst drin - "Kunstimbiss" genannt - tourt seit fünf Jahren durch Hamburg und, gelegentlich, auch andere Städte. Der Zulauf ist enorm.
Die Hamburger Kunsthalle zeigt, wie Nachfolger des großen Malers die Unschärfe einsetzen. Die Fragen nach dem Potenzial von Subversion stellt sie allerdings nicht.
Der Untersuchungsausschuss Elbphilharmonie hat einen Zwischenbericht veröffentlicht. Demnach wusste die Stadt um das Kostenrisiko, verschleierte es aber Parlament und Öffentlichkeit gegenüber.
Die Hamburger Skandinavisch-Übersetzerin Gabriele Haefs hat nicht nur "Sofies Welt" übertragen, sondern auch die Bücher ihres Mannes Ingvar Ambjörnsen. Es gibt aber auch Unübersetzbares. Da wird sie dann selbst zur Dichterin.
Da erfindet ein Intendant eine neue Sparte auf Kosten der experimentellen Nebenbühne. Was tun, wenn dieses Jugendtheater gut läuft - ein neuer Intendant aber trotzdem Raum für Experimentelles verlangt?