STAATSOPER Die Oper als gegenreformatorisches Reformprojekt: Cavalieris Ur-Oper strahlt wie neu. Hindemiths und Brechts „Lehrstück“ verdämmert in der Wärmestube
KOMISCHE OPER Stefan Herheim hat „Xerxes“ von Georg Friedrich Händel neu inszeniert. Sein Welttheater in den Kulissen des 18. Jahrhunderts bietet vollendete Gesangstechnik und ist zugleich radikal gegenwärtig
Ohne Schwan, aber mit Flügeln: Kasper Holten hat für die Deutsche Oper Berlin Richard Wagners „Lohengrin“ neu inszeniert. Er wird sogar mit dem gröbsten Unfug fertig.
Für immer unvollendet: Andrea Breth hat für die Berliner Staatsoper Alban Bergs "Lulu" neu inszeniert und entschlackt - mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle.
OPERNPREMIERE Frank Hilbrich hat für die Komische Oper das längst vergessene Stück „Das bronzene Pferd“ von Daniel François Auber und Eugène Scribe neu inszeniert. Leider geht es in einem feuchten Traum unter
Christof Loy hat an der Deutschen Oper in Berlin „Jenufa“ von Leos Janacek neu inszeniert – als abstrakte, universale Tragödie, ohne jede Dekonstruktion.
Luigi Nonos „Al gran sole, carico damore“ in Berlin: Die Staatsoper hat die Turbinenhalle eines DDR-Kraftwerks umgebaut. Das Werk wurde ein Opfer der Eventvermarktung.
OPER Dagmar Manzel singt und spielt an der Komischen Oper Songs von Kurt Weill mit Texten von Brecht. Der kommende Intendant Barrie Kosky sorgt für die Beleuchtung
PREMIERE Philipp Stölzl hat an der Staatsoper eine eigene Version von Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ inszeniert – mit Stars aus Film und Fernsehen. Und manchmal auch mit Gesang
OPERNPREMIERE Wir wollen die „Habanera“ hören – Sebastian Baumgarten hat an der Komischen Oper Georges Bizets „Carmen“ neu inszeniert, und endlich versteht man, warum dieses Stück so oft gespielt wird
Das böhmische Dorf von Smetanas „Die verkaufte Braut“ wurde in der Berliner Staatsoper in die Vitrine gestellt. Leider hat das den Dirigenten völlig aus dem Takt gebracht.
Eine der schönsten Inszenierungen an der Staatsoper Berlin ist Alban Bergs "Wozzeck". Ein Gespräch mit der Regisseurin Andrea Breth über Büchners Wortkompositionen und Inszenierungsklippen.
OPER Der Jäger verliebt sich in die Füchsin. Sie beißt den Hahn tot, der Schullehrer ist. Zwei Opern von Leos Janacek: „Das schlaue Füchslein“ an der Komischen Oper, „Aus einem Totenhaus“ an der Staatsoper
MUSIKTHEATER Intendant Jürgen Flimm möchte, dass auch an der Staatsoper in Berlin mehr neue Opern gespielt werden. Er hat dafür extra ein Festival eingerichtet, das jetzt zum ersten Mal stattfand. Richtig gut wird es aber nur, wenn Barenboim dirigiert
ZWEI OPERN AUS DEN 50ER JAHREN Die Staatsoper steckt Leonard Bernsteins „Candide“ in opulente Kostüme, die Komische Oper bringt Francis Poulenc’ „Die Gespräche der Karmelitinnen“ distanzlos auf die Bühne
OPERNPREMIEREN Die Deutsche Oper versucht mit der Erinnerung an Auschwitz französische Salonmusik aufzupolieren, die Komische Oper führt vor, warum Mozart seine frühe Oper „Idomeneo“ für seine beste hielt
STAATSOPER Am Samstag Alban Bergs „Wozzeck“, am Sonntag Richard Wagners „Walküre“: Daniel Barenboim kann das, zur Not auch ohne Regisseur. Bei den „Festtagen“ drohen sich die Werke dennoch gegenseitig zu erdrücken
KOMISCHE OPER Thilo Reinhardt inszeniert Richard Strauss’ Einakter „Salome“ und flüchtet dabei ins Popgewerbe. Der politischen Aktualität des Stücks geht er lieber aus dem Weg, dafür spielt das Orchester ganz wunderbar