Morgan Stanley und Mappus werden in der Luft zerpflückt. Der Rechnungshof Baden-Württemberg lässt in einem (noch) halbwegs vertraulichen Gutachten kein gutes Haar an dem milliardenschweren EnBW-Deal des Exregierungschefs und der Investmentbank. Mappus habe „gefilterte“ Infos erhalten
Kaum einer wusste davon: Ein Jahr lang hatte sich eine EU-Taskforce still und leise mit Terror-Risiken bei deutschen und europäischen Atomkraftwerken beschäftigt. Nicht einmal ihr Name war bekannt. Jetzt hat diese „Ad hoc Group on Nuclear Security“ einen Bericht vorgelegt, der sich tatsächlich mit keinem einzigen Kernkraftwerk auseinandersetzt. Keine Rede von Risiken etwa im baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg, das immer noch nicht gegen einen Flugzeugabsturz ausgelegt ist. Dafür gibt's viel Lob für die Atomindustrie und deren „gute Praktiken“. Das Ergebnis und seine Vorgeschichte sind haarsträubend
Die Börse Stuttgart kämpft mit sich selbst. Sie hat manch riskante Unternehmensanleihe von schwäbischen Mittelständlern als solides Investment für Privatanleger platzieren lassen, aber damit auch manchen Zocker aufs Parkett gelockt. Was früher als solide verkauft wurde, ist urplötzlich und ganz offiziell „spekulativ“. Aber mit Provisionen wird blendend verdient, nur Otto Normalverbraucher hat ein Problem
Beim VfB Stuttgart durfte die Göttinger Gruppe 1997 Sponsor sein. Das hatte sie groß und salonfähig gemacht. Viel Politprominenz hatte sich einspannen lassen. Danach sorgten die Göttinger Finanzhaie für den größten Anlageskandal der Republik. Der Fall mit 100.000 Geschädigten, einer Milliarde Euro Schaden und vielen Wurzeln im Schwäbischen beschäftigt bis heute die Gerichte. Inzwischen verurteilte der BGH einen am Rande involvierten Exminister zu Schadenersatz
Ein badischer CDU-Mann trennt sich jetzt von rechten Szeneanwälten. Seine Kollegin mit NPD-Vergangenheit darf bleiben. Die Recherche der Kontext:Wochenzeitung über Juristen am rechten Rand hat zu heftigen Reaktionen geführt. Die Advokaten fühlen sich als Opfer einer Medienkampagne
Soziologen schlagen Alarm, die Gesellschaft sei politisch „vergiftet“. Extremismusexperten schreiben sich seit Jahren die Finger wund. Jetzt beherrscht der braune Terror die Schlagzeilen. Aber der klammheimliche und unspektakuläre Vormarsch der Rechten bis in die bürgerliche Mitte wurde und wird kaum beachtet
Recherche ist mehr als nur der gelegentliche Griff zum Telefon oder zum Fernglas. Es braucht eine Lupe. Sie hat jedoch nur dann Sinn, wenn wir nah genug an den Dingen sind
Der erste Schlagstockeinsatz am Schwarzen Donnerstag erfolgte nach neun Minuten. Der Polizist traf einen unbeteiligten Rechtsanwalt. Die Justiz ließ sich mit dessen Strafanzeige gegen den Beamten viel Zeit
Der Kapitalmarkt hat die Umwelt entdeckt. Die Windenergie zum Beispiel. Millionschwere Unternehmensanleihen werden in Stuttgart mit Hilfe ehemaliger Politprominenz an kleine Privatanleger verkauft. Kritische Analysten warnen aber vor ziemlich hohen Risiken. Ist da wirklich alles grün, was glänzt?
Die ägyptische Justiz sucht einen Intimus von Husni Mubarak mithilfe von Interpol. Hussein Salem wird der Korruption beschuldigt. Die Schweiz hat zwar Milliarden von Mubaraks Konten eingefroren, lässt Salems Vermögen aber unangetastet. Dabei wissen die Behörden seit zehn Jahren von seinen Konten bei der Credit Suisse. Der Hinweis kam damals aus Baden-Württemberg, als im Zusammenhang mit dem Flowtex-Skandal auch Hussein Salems Schweizer Nummernkonto aufgeflogen war