PROTEST In Durban demonstrieren Tausende gegen schlechte WM-Arbeitsbedingungen. Was als Unmut einiger Ordner begann, wird zum Problem für die Fifa und die Regierung
Vollmundige Versprechen, keine Lösungen, viel Korruption - das ist die Bilanz Jacob Zumas. Vom Mandelas Traum eines demokratischen Landes ist wenig geblieben. Die WM wird daran nichts ändern.
Südafrika gilt als liberaler Vorreiter der sexuellen Toleranz. Verfolgte Homosexuelle flüchten in das Gastgeberland der Fußball-WM. Aber auch dort wird das Klima rauer.
Mit jedem Streiktag an Häfen und Eisenbahnlinien wird das WM-Land Südafrika stärker beeinträchtigt. Kaum noch etwas kommt durch - Fifa-Fracht noch eher als andere Waren.
Viel weniger Besucher als erwartet werden zum Weltturnier nach Südafrika reisen. Aus afrikanischen Ländern werden hauptsächlich privilegierte Elite-Fans erwartet.
Vor der Fußball-WM verjagen private Sicherheitsangestellte illegale afrikanische Flüchtlinge in Johannesburg. Deren Behausungen sind im Griff von Gangstern.
Vier Wochen vor der Fußball-WM weiten sich in Südafrika Transportstreiks aus. Rund 46.000 Beschäftigte machen mit. Auch der Schiffsverkehr wird bestreikt.
Während der Apartheid verzichtete man bewusst auf öffentlichen Nahverkehr. Es bildete sich ein System von privaten Minibussen. Die Fahrer protestieren nun gegen ein neues Bus-System.
Vor 20 Jahren kam Nelson Mandela frei und das Ende der Apartheid begann. Heute lebt er zurückgezogen - und eine Stiftung wacht über seinen Namen als Label.
Der südafrikanische Gewerkschaftsbund kritisiert, dass "Zakumi" nicht im Land der Fußball-WM, sondern in China produziert wird - für einen Tageslohn von zwei Euro.
Verquickung zwischen Sport und Politik: Südafrikas Staatschef Zuma hat angeblich mit der Tochter des Chefs des WM-Organisationskomitees sein 20. Kind gekriegt.