Die Großbränden haben den Russen gezeigt, dass ihre politische Führung völlig ohnmächtig ist. Darüber täuschen auch die Inszenierungen von Wladimir Putin nicht hinweg.
ORTSTERMIN In Moskau erleidet der Russlandkorrespondent der taz die Auswirkungen der Waldbrände hautnah. Das hinderte die Behörden nicht daran, ihm das Wasser abzustellen
Die Flammen haben die Gebiete rund um Tschernobyl erreicht. Verstrahlte Partikel könnten bis nach Moskau und ins Baltikum fliegen – und eingeatmet werden.
Die Umweltaktivisten Kreindlin und Tschuprow über die ökologischen Folgen der Waldbrände, die Schuld Putins und die Hackerangriffe auf ihre Website zur Feuerkatastrophe.
Neuer Hitzerekord und volle Leichenhäuser: Doch die russischen Politiker reagieren gelassen und teilnahmslos auf die Ereignisse. Die Bürger sind sich selbst überlassen.
Wäre das russische Herrschaftssystem nicht so ineffektiv und menschenverachtend, hätte sich das Ausmaß der Brände eindämmen lassen. Nur die PR-Politik ist erfolgreich.
Sieben Hektar Land bei der Atomanlage Sneschinsk brennen. Die Behörden behaupten, die Lage sei unter Kontrolle. Ein Minister warnt vor Feuer in verstrahlten Gebieten.
Größte Gluthitze seit mehr als 130 Jahren – und Waldbrände. Die verheerenden Brände erreichen die Stadtgrenze von Moskau. Und die Lage droht sich noch zu verschärfen.
Der russische Geheimdienst FSB darf künftig noch mehr: Dank eines neuen Gesetzes können staatliche Organe jetzt auch schon präventiv gegen missliebige Bürger vorgehen.