Angehörige einer von Suhartos Schwiegersohn befehligten Eliteeinheit sollen Oppositionelle entführt und gefoltert haben. Über 12 Regimegegner werden noch vermißt ■ Von Jutta Lietsch
■ Heinz Kotte und Rüdiger Siebert besuchten ein Land, in dem zwanzig Jahre nach Kriegsende die Wunden noch nicht verheilt sind und neue sozialistische Verletzungen hinzugefügt wurden
■ Indonesiens Regierungspartei entscheidet auf einem Sonderparteitag über eine neue Führung und den künftigen Kurs. Wendehälse der Partei überbieten sich in reformorientierter Rhetorik
■ Indonesiens Präsident Habibie, der seine Macht bisher hauptsächlich auf islamische Gruppen stützt, läßt für ein Ende des Hungers fasten und schürt zugleich Ängste vor einer Islamisierung
■ Abgeschreckt durch das Beispiel Indonesiens, kämpft Malaysias Premierminister Mahathir Mohamad erbittert um seine Macht. Die Opposition wird eingeschüchtert, die Presse geknebelt
■ Asiatische Unternehmen befürchten Produktionsrückgang während der WM. 1,3 Milliarden Dollar sollen schätzungsweise allein in Thailand in illegalen Wettgeschäften umgesetzt werden
Nach dem Rücktritt von Präsident Suharto werden neue Parteien gegründet und neue Allianzen geschmiedet. Die Reformbewegung hat aber kein gemeinsames Konzept. Über den weiteren Weg in Indonesien entscheiden vor allem die islamischen Organisationen ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
Indonesier wollen der ehemaligen regierenden Familie ans Portemonnaie: Fünf Prozent ihres Reichtums wird ihr zugestanden, der Rest soll an den Staat fallen ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
In Indonesien verarmen große Teile der Bevölkerung, die unter Suhartos Herrschaft zu bescheidenem Wohlstand gekommen waren. Der neue Regierungschef Habibie steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
Politische Häftlinge in Indonesien und deren Angehörige fordern weitere Entlassungen. Präsident Habibie kündigt Parlamentsneuwahlen „so bald wie möglich“ an. Seine Verwandten geben ihre Posten auf ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
Auch im Kabinett Habibies wird die Forderung nach einer neuen Regierung mit einem Mandat der Bevölkerung laut. Als Zeichen des guten Willens sollen einige politische Gefangene freigelassen werden ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch
Indonesiens Präsident Suharto zieht die Konsequenzen und tritt ab –aber erst in acht Monaten. Das Militär ist dafür und fürchtet andernfalls ein Machtvakuum. Millionen wollen heute dennoch für den sofortigen Abgang des Patriarchen demonstrieren ■ Aus Jakarta Jutta Lietsch