Wollen Sie die politische Situation verstehen, die derzeit in Kärnten (das ist jenes "exterritoriale" Bundesland von Österreich, das als Haider-Land bekannt wurde) herrscht? Dann lesen Sie mal.
Der Niedergang einer Volkspartei ist nicht das Ende eines großen monolithischen Blocks. Eine Volkspartei ist die Verbindung unterschiedlicher, disparater Strömungen.
Während die Parteien erodieren, haben die sozialen Bewegungen das Kapital der Authentizität. Die zukunftsträchtigen Themen werden nicht mehr in den Parteien, sondern in den NGOs ausgebrütet.
Jürgen Habermas wird 80. Er erlebte noch den Nationalsozialismus, befreite die "Dialektik der Aufklärung" von ihrer resignativen Perspektive und wurde zum Projektleiter der Moderne.
Zygmunt Bauman, der große alte Soziologe, hat ein neues Buch geschrieben: auf der Höhe zeitgenössischer Diskurse und mit einer sprachlichen Eleganz, die unprätentiös jeglichen Jargon vermeidet.
Der Katholizismus und die deutschen Intellektuellen: Die Piusbruderschaft hat durchaus Vorbildcharakter - der Papst setzt auf eine kämpferische Kernkirche von Überzeugten.
Die linken Theoretiker Terry Eagleton und Judith Butler wollen angesichts des zukünftigen US-Präsidenten skeptisch bleiben. Linke dürften sich über Obama freuen, meint dagegen Slavoj Zizek.
Der Hedonismus ist heute das vorherrschende gesellschaftliche Narrativ: Damit hat sich das Prinzip Genuss auch von allen eindeutigen politischen Zuschreibungen gelöst.
Die Jugend in Österreich wählt rechts, aber sie sind keine Neonazis. Nun wird nach Erklärungen gesucht: Jenseits von Zorn und Wut bleibt das leere Aufbegehren.
Eine Künstlerin bietet Fußballverrückten die Stirn: Sie löscht die Spieler vom Fußballfeld. Zurück bleiben nur Schatten - und Männer, die sich damit identifizieren.