First we take Manhattan: Mit seinen Installationen, „Gunpowder Drawings“ und Feuerwerk-Performances ist der in New York lebende chinesische Künstler Cai Guo-Qiang zum international hofierten Star geworden. Im August wird er im Deutschen Guggenheim in Berlin ausstellen. Ein Porträt
Reife, erwachsene Hysterie: Der Kölnische Kunstverein zeigt mit „Fantasia Colonia“ eine Retrospektive der Theorie-Performerin und Malerin Jutta Koether. Ihr Ritt durch Feminismus, Pop und das Nichteinverstandensein hat mehr Diskurs- als Markwert
Ein Kapitän an der Trompete, der das Mothership durch Sternennebel wilder Improvisationen lenkt: Miles Davis’ „The Cellar Door Sessions“, 1970 in einem kleinen Club eingespielt, gibt es als CD-Box
Menschenleere Räume, die aber einst heftigst durch die Massenmedien geisterten: Das New Yorker Museum of Modern Art adelt den Berliner Fotografen Thomas Demand mit einer Einzelausstellung
In sexuell ausschweifenden Bildern erzählt Tsai Ming-Liang in „The Wayward Cloud“ (Wettbewerb) von der zarten Liebe eines Pornodarstellers zu seiner Nachbarin
„Production Design“ meint mehr als Kulisse: Die diesjährige Retrospektive widmet sich der Interaktion von Schauspieler und Architektur, Psychologie und Raum. Dass die reale Architektur manchmal die filmische Inszenierung kopiert, fehlt allerdings
Nicht Vergessenkönnen ist der Preis des Überlebens: Der herausragende niederländische Dokumentarfilm „De Prijs van de Overleven“ zeigt im Forum, wie das Leid der Holocaust-Überlebenden auf den Alltag ihrer Kinder übergreift
Die Retrospektive der Berlinale widmet sich dem Kino des „New Hollywood 1967–1976“. Das Politische wurde hier nicht als Hintergrund für Fiktionen gezeigt, es fungierte als deren Auslöser
Liegt es an Weihnachten oder an der Nostalgie für Sixties-Schmachtsongs? Von Scott Walker ist mit „Five Easy Pieces“ eine Fünffach-CD-Box von 1966 bis heute erschienen. Immer noch brummt der Bariton des Verlassenseins angenehm im Brustkorb
Im ColumbiaFritz versuchten sich Stereo Total an „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Kurz bevor der Abend Richtung Schülertheater abbog, fingen sie ihn mit ihren Fetenhits auf, verwandelten Widerstand von gestern in Spaß von heute
Der scheiternde Held ist verhärtet, versteckt sich im Kitsch, und wir sollen ihm noch folgen: Spike Lees „25th Hour“ im Wettbewerb hat weder den Willen zur Wahrheit noch den Willen zum Widerspruch
Die Schwenks stimmen: In James Wentzys Dokumentation „Fight Back, Fight Aids: 15 Years of Act Up“ im Panorama geht es um die Darstellung von Protest als Performance und um reale Interessen nach Art des Civil Rights Movement
Mit „Chicago“ belebt wieder einmal ein Film das etwas angestaubte Genre Musical. Stars wie Catherine Zeta-Jones und Richard Gere funktionieren in der engen Choreografie erstaunlich gut
Zeitarbeit, ästhetisch betrachtet: In der Akademie der Künste untersucht die Ausstellung „Ökonomien der Zeit“, wie Kunst sich mit den Forderungen der Wirtschaft nach mehr Flexibilisierung auseinander setzt. Alles ist eine Frage des gelebten Augenblicks