Neue kapitale Kritik (1): Münteferings „Kapitalismuskritik“ muss scheitern, weil sie das System gar nicht in Frage stellen kann. Einige kleine Sozialreformen wären schon schön
Die Franzosen streiken gegen die Reform der Renten und des Schulsystems. Entgegen ihrer Gewohnheit tun sie dies übellaunig und zudem ohne Aussicht auf Erfolg
Europa kann sich gegenüber den USA nur behaupten, wenn es sich zur Friedensmacht entwickelt. Dazu müssen Frankreich und Großbritannien ihre Atomwaffen abgeben
Nachdem vor zwölf Jahren der Osten von der politischen Bühne verschwunden ist, gibt es nun keinen Westen mehr. Auch dessen Institutionen sind bedeutungslos geworden
Die Nachkriegsordnung geht zu Ende, der Unilateralismus der USA beschädigt Nato, EU und UN. Schröder hat das gemerkt, nur die Folgen überblickt er noch nicht
Unter dem Dach Europas und der Schirmherrschaft der USA kommen Deutsche und Franzosen gut miteinander aus. Die Frage ist nur, wie belastbar ihr Verhältnis ist
Bürgerliche Gleichheit erreicht die Republik über Steuern – dies ist ein Grundsatz des demokratischen Staatswesens. Der europäische Sozialstaat hat das nie berücksichtigt
Krise des Kapitalismus (2): Anleger, Unternehmer und Politiker schauen gelähmt auf den Niedergang der Wirtschaft. Konzepte für den Aufschwung haben sie nicht
Frankreich hat rechts gewählt. Doch ändern wird sich nicht allzu viel: Dafür sorgt Chirac, der Mann ohne Ideen. Über den Kern des Problems, die Verfassung, redet niemand
Was tun gegen die Rechtspopulisten (4)? Linke oder rechte Mehrheiten in der EU – hinter dieser Frage steht kein Interesse am Politischen, sondern die Leere Europas
Der Erfolg von Le Pen ist nur das Symptom. Das gesamte politische System der Fünften Republik ist renovierungsbedürftig. Denn es verhindert effektives Regieren in Paris
Wahlen in Frankreich (I): Die Sozialdemokraten sind ebenso in der inhaltslosen Mitte angekommen wie ihre deutschen Genossen. Damit ist die Zeit der Reformen vorbei
Nach dem 11. September ist alles wie zuvor: Talkshows werden geguckt oder Abos gekündigt. Und die heutigen Politiker können aus der Erschütterung nichts lernen
Scharpings bevorstehender Abgang ist ein Glücksfall für Schröder. Nun kann der Kanzler die Hauptaufgabe des Verteidigungsressorts angehen: die Abschaffung der Wehrpflicht
Schröder kann sich seinen „Nationalen Ethikrat“ schenken – denn das Gremium kommt selbst für die dringlichsten Erfordernisse der biotechnologischen Revolution zu spät
Die neuen Erkenntnisse der Biowissenschaften werden die Gesundheitsversorgung und die sozialen Sicherungssysteme erschüttern. Die Politiker verstehen davon nichts und schweigenvon CLAUS KOCH