Ein Gespenst geht um in Kunst, Film und Theorie: Die Ausstellung „New Ghost Entertainment – Entitled“ im Kunsthaus Dresden schaltet das Unheimliche mit Traumata von Kriegen und Katastrophen kurz. Bei aller Begeisterung für unnatürliche Phänomene fehlt manchmal jedoch die erzählerische Stringenz
Schuld und Sühne in Mexiko-Stadt: Der Film „Batalla en el cielo“ von Carlos Reygadas schließt sexuelle und religiöse Hingabe kurz. Laiendarsteller suchen Erlösung – mit ganz großer Geste
Eine überraschende Entscheidung, die aber repräsentativ ist für den diesjährigen Wettbewerb mit vielen bleischweren Filmen: Ken Loach erhielt für seinen Film „Der Wind, der in die Gerste fährt“ die Goldene Palme von Cannes
Diskret zieht sich die Kamera zurück: In seinem bemerkenswerten Film „Requiem“ erzählt der Regisseur Hans-Christian Schmid von einer jungen Frau, die vom Teufel besessen zu sein glaubt
Lidokino (2): Mit „Seven Swords“, einem Schwertfilm des chinesischen Regisseurs Tsui Hark, eröffneten gestern die Filmfestspiele von Venedig. Die Waffen haben eigene Persönlichkeiten, die Kampfchoreografien rauben den Atem
Nicht die Jury, die Akademie ist’s gewesen: Am Samstag wurden die Deutschen Filmpreise vergeben. Dani Levys „Alles auf Zucker“ bekam sechs Lolas, das Führerbunkerdrama „Der Untergang“ keinen
Cannes Cannes (2): Catherine Deneuve verirrt sich im Burger King, Brittany Murphy und Bill Murray posieren am Strand, und Dominik Moll eröffnet das Festival mit „Lemming“
Völkermord, geschildert mit den effizienten Erzählmustern des Unterhaltungskinos: Der irische Regisseur Terry George belässt es in seinem Film „Hotel Ruanda“ nicht bei den Schrecken des Genozids, sondern sucht nach der positiven Wendung
Seefahrt ist Not. Seekrankheit auch. Christoph Marthaler hat sich Texte zur See vorgenommen. Seine Inszenierung „Seemannslieder/Hoffnung auf Segen“ gastierte am Wochenende in Berlin
Act local: Für sein Spielfilmdebüt „Bungalow“ wurde der Regisseur Ulrich Köhler mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Auch „Montag kommen die Fenster“, der jetzt in Kassel gedreht wurde, setzt auf verschlossene Figuren und wenig Dialog
Teil der gesellschaftlichen Praxis sein: Die Ausstellung „Schritte zur Flucht von der Arbeit zum Tun“ im Kölner Museum Ludwig widmet sich der Krise Argentiniens, den Protestbewegungen und der Suche nach einer Kunst, die beides darstellen könnte
Was das Blut bezeugt: Nun kommt Mel Gibsons umstrittener Film „Die Passion Christi“ also in die Kinos – und zarte Gemüter müssen ganz tapfer sein. Der Film schwelgt in der Unbarmherzigkeit des christlichen Schuldzusammenhangs. Frappierend, wie sehr sein Fundamentalismus den Nerv der Zeit trifft