Cannes Cannes (8): Während Michael Moore und Jean-Luc Godard um Agitprop und Fortschritt streiten, inszeniert Walter Salles den jungen Che Guevara als Lichtgestalt. Aber je mehr Kino man sieht, desto mehr langweilt Konvention, und man sehnt sich mit dem französischen Altmeister nach Verwirrung
Cannes Cannes (7): Die Augen dieses Tigers sehen einen noch an, wenn die Goldene Palme vergeben sein wird – Apichatpong Weerasethakuls Wettbewerbsfilm „Sud Pralad“
Cannes Cannes (3): In einem filmischen Selbstporträt denkt der iranische Regisseur Abbas Kiarostami über die Vorteile der Digitalvideokamera nach, mit der auch sein neuer Spielfilm „Five“ entstand
Die bei Film und Bühne beschäftigten Franzosen wollen sich das Privileg des Arbeitslosengeldes, das sie automatisch zwischen ihren Engagements beziehen, nicht nehmen lassen. Nun drohen sie in Cannes die Stufen des Grand Théâtre hinaufzuschreiten
In den späten Neunzigern befreite das „nuevo cine argentino“ den Film von allem, was überflüssig war. Auf dem am letzten Sonntag zu Ende gegangenen Internationalen Festival des Unabhängigen Films in Buenos Aires stellte die nächste Generation argentinischer Regisseure ihre Werke vor
Eine Untergeherin: Isabel Coixets Spielfilm „Mein Leben ohne mich“ erzählt von einer Frau, die nur noch wenige Wochen zu leben hat und ungerührt dabei zuschaut, wie sie aus der Welt geht. Das Sterben wird nicht mit Sinn aufgeladen, die Krebserkrankung nicht als dramaturgischer Kniff benutzt
Lidokino (7): Die Filme des diesjährigen Festivals in Venedig leben von der Musik – manche so sehr, dass Journalistinnen noch Stunden nach der Vorführung „You’re just too good to be true“ trällern
Lidokino (6): Die Reihe der Filme, die sich bislang historischen Themen widmeten, optiert fast ausschließlich für die schwere Sprache des Symbolischen. Zu einer kühlen, selbstreflektiven Veranschaulichung und Konkretion ihres Sujets gelangen sie nicht
Lidokino 3: Fremdsein ist nicht immer ein Gewinn. In Kabul trat die iranische Filmemacherin Samira Makhmalbaf auf wie ein reicher Onkel. Ein Lob der Differenz dagegen ist Jacques Doillons „Raja“
„Charlie Chaplin. Eine Ikone der Moderne“ ist ein lesenswerter Sammelband mit zeitgenössischen Texten über Charlie Chaplin, die Angst vor den laufenden Bildern und den Eigenwillen der Dinge
Eichingers Wille und der öffentliche Beitrag: Der Ausschuss für Kultur und Medien tagt – über die Frage, ob eine neue Filmakademie künftig den Bundesfilmpreis vergeben soll
Cannes Cannes (X): Max Färberböck benutzt den 11. September als Katalysator für Ehekrisen und scheitert auf ganzer Linie. Vincent Gallo kokettiert mit seiner Filmerektion und bleibt Festivalgespräch. Derweil schimpft „Le Monde“ auf die Filmkritiker