Grenzgänger sind die moderneren Menschen: Der Performer und Essayist Guillermo Gómez-Peña lädt beim Berliner Mexartes-Festival zu einem „lebenden Museum der interkulturellen Fetische“ ein
Eine Terrorismusfarce und andere Premieren mit tödlichem Ausgang: Martin McDonaghs „Der Leutnant von Inishmore“ unter der Regie von Jan Jochymski und Michael Thalheimers „Emilia Galotti“ eröffneten die Spielzeit am Deutschen Theater in Berlin
Alles schon mal da gewesen, doch es funktioniert: Beim deutschen Gastspiel des „Woyzeck“ am Berliner Ensemble beeindruckt die Zusammenarbeit des Kältetechnikers Bob Wilson mit dem melancholischen Musiker Tom Waits durchaus ein weiteres Mal
Es hätte so schön böse werden können: Links die jungen Experimenta-Teilnehmer, rechts die alte Restaurationsfraktion. Und dann das: Harmonie und große Einigkeit. Beim Berliner Theatertreffen empfahl am Sonntag eine Podiumsdiskussion über den Generationenkonflikt die Abschaffung desselben
Von „freien Gruppen“ zu „privat finanzierten Produktionseinheiten“: Die Off-Theater-Szene traf sich in Dortmund zu einem Gedankenaustausch über die veränderten Bedingungen künstlerischer Arbeit
Ist doch alles supi! Der historische Prozess soll eben woanders stattfinden. Luk Perceval gelingt mit Tschechows „Kirschgarten“ am Schauspiel Hannover eine Komödie über die Tragödie der Ignoranz
Vier Monate ist Tom Stromberg Intendant am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, schon wird der Ruf nach Ablösung laut. Der kaufmännische Direktor hat um Entlassung gebeten. Morgen wird über die Nachfolge entschieden
Lauter schwere Geschosse: Zum Beginn der Werkraum-Premieren in der Berliner Schaubühne spielte Thomas Ostermeier den Bosnienkrieg, Gentechnik oder die Angst vor dem Rechtsradikalismus im Osten als Miniaturkomödien durch. Bei Rachel West quälte sich derweil die amerikanische Kleinfamilie
Die Inszenierung war von mittlerer Größe: Im Schauspiel Hannover durfte Christian Pade mit „Ausweitung der Kampfzone“ den allerersten Houellebecq auf eine deutsche Bühne bringen. Das Buch blieb ein Buch, die Ferne blieb fern, und das Unverständnis, wie es gelingt zu leben, wurde verständlich
Heftiger an den Verhältnissen reiben: Zur Eröffnung des Hamburger Thalia Theaters unter der neuen Intendanz von Ulrich Khuon gibt es Slapstick im „Nachtasyl“, Drogentrips und globale Verlierertypen
Knödel und Sex im Frühnebel: In seinem Film „Abschied. Brechts letzter Sommer“ schildert Jan Schütte einen Tag aus dem Leben des alten Bertolt Brecht und erforscht die Gefühlswallungen von ihm und seinen Musen. Die Kunst und die Politik kommen dabei, versteht sich, nur am Rande vor
Hallo, hier Hauptstadt, hallo, hier Sprachrohr: Ein halbes Jahr lang haben sich die Berliner Bühnen unter großem medialem Aufwand heiser geschrien. Ein Rückblick auf die vergangene Spielzeit
Unter Schmerzen hat die Jury zehn Stücke zum 37. Theatertreffen nach Berlin geladen und ist, ach, trotzdem mit der Auswahl unzufrieden. Die Theatermacher leiden indes am Bürger und der unerreichten Subversivkraft von Computerviren. Welch hübscher Festivalauftakt!