In „Heaven“ gibt sich Cate Blanchett asketisch, im Film „Schiffsmeldung“ spielt sie eine Schlampe. Für die australische Schauspielerin schrieb mancher Regisseur sogar seinen Plot um. Ein Porträt
Elendsroutine: In „Bridget“ (Wettbewerb) lässt Amos Kollek einmal mehr seine All-time-Hauptdarstellerin Anna Thomson relativ unglücklich durch das Leben straucheln
Etwas Besseres als den Tod finden wir doch überall: Mehdi Charef spiegelt mit seinem neuen Film „Marie-Line“ einmal mehr die Fremdheit der Migranten und die Angst der Einheimischen wider
Vom intellektuellen Clown zum seriösen Leidensträger: In „Das Zimmer meines Sohnes“ lässt Nanni Moretti seine kompromisslose Subjektivität hinter sich und macht auf ernst. Mit einem kunstvollen Zuwenig, das auf Dauer zu viel wird
Liebevolle Plünderer des Film noir: In „The Man Who Wasn’t There“ zeigen die Coen-Brüder, wie ein Nobody mit kriminellen Methoden sein Stück vom Kuchen abbekommen will
Baz Luhrmanns Musical „Moulin Rouge“ legt einen kulturellen Bypass zwischen der Pariser Bohème der Belle Époque und den Blumenkindern der Sixties – und verliert auf halber Strecke die Puste
Zwei Liebesgeschichten werden erzählt, die eigentlich eine sind. Ein westliches Märchen wird variiert, westliche Werte reflektiert, Referenzen ans amerikanische und europäische Kino werden aufs Raffinierteste geleistet. Lou Yes Film „Suzhou River“ ist Vorhut einer chinesischen Nouvelle Vague
Ein letztes Mal auf Diebestour: Der Film „The Score“ verneigt sich vor den Klassikern der Rififi-Thriller – und versammelt dabei auch noch Method-Acting-Stars aus drei Generationen zum Gipfeltreffen
Aus der Reihe „unerklärliche öffentlich-rechtliche Phänomene“: Die neue „Ulla Kock am Brink Show“, mit der Ulla Kock am Brink zurück ins Private möchte und gleichzeitig zur „klassischen Abendshow“. Eine Herausforderung. Aber eine muss es machen
Der australische Schauspieler Sam Neill ist ein Virtuose des Verschwindens und verkörpert das ewige Mittelmaß – obwohl er meistens heldenhafte Wissenschaftler spielt. Zurzeit in „The Dish“ und bald in „Jurassic Park III“
Kompromisslose Folklore von innen heraus: In Tony Gatlifs Spektakelfilm „Vengo“ wird der Geist des Flamenco ergründet. Goldene Kreuze blitzen aus dem Brusthaardickicht, und der Bumerang der Rache fliegt auch herum
Bübchens Investmentfonds: Billy Bob Thorntons Spätwestern „All die schönen Pferde“ weint der stacheldrahtlosen Natur und den Männermythen der Cowboys hinterher. Matt Damon wird zur Projektion des Müll trennenden Kleinbürgers, der von alten Ritualen und einer neuen Initiation träumt
Nichts wird sich ändern. Nichts wird gut, aber Helden gibt es überall: Andreas Dresens Grimme-Preis-gekrönter Film „Die Polizistin“ über kleine, heroische Überlebensstrategien in Rostock-Lütten Klein
Behinderte werden auf der Leinwand bis heute in einer zweifelhaften Mischung aus Monstershow und Verklärung präsentiert. Auch wenn neuere Filme mit einigen Vorurteilen aufgeräumt haben – der Mainstream klammert sich immer noch an die klassische Motivgeschichte zwischen Strafe und Mission
Hochleistungskommunikation auf allen Kanälen: Roger Donaldsons Film „Thirteen Days“ ist eine hübsch illustrierte und pathetisch eingefärbte Geschichtsstunde über die Kubakrise im Oktober 1962