■ In der Öffentlichkeit tut die Allianz so, als wären die Luftangriffe erfolgreich. Doch hinter den Kulissen werden die Vorbereitungen für einen Landeinsatz bereits vorangetrieben
■ „Kein Kampfeinsatz von Bodentruppen“, heißt es noch offiziell von der Nato-Führung. Doch das Bündnis hält die Szenarien für einen Truppeneinsatz schon bereit und bringt seine Soldaten bereits in Stellung. In letzter Konsequenz könnte das den Angriff auf Belgrad bedeuten – und eine Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region.
■ Das Pentagon hat aus dem Vietnamkrieg gelernt, wie der Golfkrieg medial zu präsentieren war. Daraus wollte die Nato für den Kosovo-Krieg lernen. Doch der kam zu überstürzt und entwickelte sich überraschend. Jetzt tun sich die Medienstrategen schwer mit der Präsentation der Bombenangriffe
■ Die Spekulationen über die Zukunft der serbischen Provinz werden auch vom britischen Außenminister zurückgewiesen – ähnlich wie in Bosnien. Doch dort kam alles ganz anders
■ In den letzten dreieinhalb Tagen verhandelte US-Außenministerin Madeleine Albright in Rambouillet fast ununterbrochen mit den Delegationen der Kosovo-Albaner und der serbischen Regierung. Mehr als einen Teilerfolg konnte sie dennoch nicht erreichen
■ Die Angst vor Großalbanien bestimmt die Diskussion um die Zukunft der serbischen Provinz. Noch lehnen Nato und Europäische Union deshalb die Eigenstaatlichkeit Kosovos ab
■ Bei den Überwachungsaktionen der Unscom wurden Daten ermittelt, die die USA bei ihren Luftangriffen im Dezember verwerteten. Das hat die Mission in Verruf gebracht
■ Serbische Sicherheitskräfte vertreiben im Kosovo weiter Menschen und vernichten Dörfer. So heißt es im Bericht des UN-Generalsekretärs Kofi Annan. Dennoch wird der Weltsicherheitsrat der Nato wohl kein Mandat für einen Militärschlag gegen Belgrad erteilen. Die Allianz übt sich trotzdem in kämpferischer Rhetorik. Doch eine Intervention scheint ausgeschlossen.
■ Im Kalten Krieg mochte man sich nicht auf die Einrichtung eines internationalen Strafgerichts einigen. Die heutigen Tribunale für Kriegsverbrechen sind umstritten und werden behindert