Alles, bloß kein Biopic: Gus Van Sants „Last Days“ ist ein wunderbar minimalistischer Film über die letzten Tage eines Rockstars. Ähnlichkeiten zu Kurt Cobain sind beabsichtigt, aber nie penetrant
Die Konsistenz der Träume, die Kontingenz des Träumens: Michel Gondrys hinreißender Film „Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“ schaut Gael García Bernal und Charlotte Gainsbourg dabei zu, wie sie zwischen Wirklichkeit und Fantasie pendeln
Martin Scorseses „Taxi Driver“ wird wiederaufgeführt. In den 30 Jahren seit seiner Entstehung ist der Film kaum gealtert – und im Kino ist er besser aufgehoben als im DVD-Player
Normal sein, aber zu den eigenen Bedingungen: So verschieden Jean-Marc Vallées Film „C.R.A.Z.Y.“ und „Breakfast on Pluto“ von Neil Jordan sind, sie vermessen das gleiche Gelände: das Zusammenspiel von Pop-Sozialisation und sexueller Identität
Ein unbeschreibliches Gefühl der Euphorie: Dem senegalesischen Filmemacher und Schriftsteller Ousmane Sembène geht es um die Produktion von Erkenntnis – so auch in seinem neuen, beeindruckend klaren Film „Moolaadé – Bann der Hoffnung“
Die Zukunft der Massenmedien als Vision der Vergangenheit: George Clooney zeichnet in „Good Night, and Good Luck“ ein Porträt des frühen Anchor Man Edward R. Murrow, das die politische Kultur der USA mit dessen liberaler Haltung infizieren will
Atom Egoyans neuer Film „Wahre Lügen“ kommt zunächst erstaunlich geradlinig daher. Ein klassischer Whodunit-Plot, angesiedelt vor 50er-Jahre-Kulissen, dazu saftige Sexszenen. Die tragische Dimension hält der Regisseur bis zum Schluss zurück
„City of God“ war das Hollywoodticket des Filmregisseurs Fernando Meirelles. Nun machte er sich an John Le Carrés Roman „Der ewige Gärtner“ – mit einem Schuldkomplex gegenüber Afrika, wie er im westlichen Kinomainstream derzeit gängig ist
Kathartisch oder sadistisch, rechtschaffen oder grotesk? „A History of Violence“, der neue, wunderbar intelligente Film von David Cronenberg, spielt die unterschiedlichen Wirkungsweisen von Gewalt durch. Niemand kommt hier mit heiler Haut davon
Diese Zombies sind gleicher als gleich: Mit „Land of the Dead“ knüpft George A. Romero an seine klassische Trilogie an, kann aber ihrem Vermächtnis nicht gerecht werden. Immerhin: Die Grenze verläuft weiterhin nicht zwischen Menschen und Untoten, sondern zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten
Mit der Schwere eines Requiems: „Million Dollar Baby“, der neue, mit Oscars ausgezeichnete Film von Clint Eastwood, erzählt von einer Boxerin, die es um jeden Preis schaffen will, und von einem Trainer, der seine besten Tage bereits hinter sich hat
„Vera Drake“, der neue Film von Mike Leigh, erzählt von einer Frau, die im England der Fünfziger Abtreibungen vornimmt. Ein Gespräch mit Leigh über die Aktualität seines Sujets, das Improvisieren als Methode und den richtigen Umgang mit Zeitkolorit
„Brutalität und Schönheit stehen in einem inneren Zusammenhang“: In seinem Film „Samaria“ erkundet Kim Ki-Duk die Kinderprostitution. Ein Gespräch mit dem koreanischen Regisseur über Gewalt als Körpersprache, reglose Darstellergesichter und die Überwindung eines Minderwertigkeitskomplexes
Ben Affleck und Jennifer Lopez sind heute das mit Abstand lächerlichste Prominentenpaar Amerikas. Weil sie einen gemeinsamen Film namens „Gigli“ gedreht haben. Furchtbar. Warum funktionieren Filme mit berühmten Schauspielerpaaren nicht?
Mehr als zwanzig Jahre nach ihrer kurzen Blütezeit erlebt New Yorker No-Wave-Szene der frühen Achtziger gerade eine Renaissance. Keiner anderen künstlerischen Bewegung gelang so konsequent die Vermittlung von Pop- und Hochkultur wie der Downtown-Avantgarde und ihrer Punk Art
Und wie man ihm entkommen kann: Die junge Disziplin der Filmrestaurierung entwickelt Methoden und Kriterien, wie das sensible Material Film vor dem Verfall bewahrt werden kann. So bleibt Filmgeschichte verfügbar. Aber wer trägt die Kosten?