Die Demokratie hat das Fernsehen erreicht: Die Zuschauer verlassen immer öfter ihre Couch und spielen mit. Nach der Familie Boro, die im „Schwarzwaldhaus“ berühmt wurde, sucht ab April eine andere Familie ihr Glück in einem Gutshaus. Ruhm und Anerkennung sind nur ein Anreiz. Die Lust am Rollenspiel ohne Rolle ein anderer. Wer aber bewirbt sich dafür? Ein Werkstattbericht vom Casting
Kanzler Schröders Spin-Doktoren wirbelten die Idee heraus, im Zusammenhang mit dem Begriff „Innovation“ über „Elite-Universitäten“ die Elite ins Spiel zu bringen. Wer und wo sind Deutschlands wahre Eliten eigentlich? Auf dem Friedhof. Da gehören sie auch hin. Eine Spurensuche
Die kleinste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern geizt nicht mit versteckten Reizen: Ostseeromantik, Fischermystik, Katzenkopfsteinpflaster und auf langsam gedrehte Zeit. Allerdings ist ihre Touristik noch lange nicht entdeckt
„Die Wölfe“, ein Stück des NS-Dichters Hans Rehberg, wird nun doch aufgeführt. So fruchtbar die NS-Aufarbeitung sein kann – sie ist ein Selbstläufer im Buhlen um Aufmerksamkeit geworden
Pillepalledideldadeldu: Klatsch- und Tratschbücher der Fernsehprominenz dominierten die Frankfurter Buchmesse. Das lag auch an den einstweiligen Verfügungen, mit denen sich die Justiz als neuer großer Player im Literaturbetrieb präsentiert. Auch sonst ist die Verlagskrise keineswegs ausgestanden
Andrea Breth und Michael Thalheimer haben sich bei den Salzburger Festspielen die Klassiker der deutschen Literatur vorgeknöpft. Breth heimste unangefochten den großen Erfolg ein, Thalheimer wurde ausgebuht und laut bejubelt
Teddy, der Inkommensurable (8): Lebe so, dass du glauben kannst, ein gutes Tier gewesen zu sein! In den Schriften Adornos tummeln sich Kühe, Tiger, Lurche, Hasen, Säue und Nashörner – in ihnen vermummt sich für ihn die Utopie. Weil es Tiere und Kunst gibt, ist für Adorno nicht alles vergebens
Die große Geste lebt und ihre Demontage auch: Die Ruhrtriennale beginnt mit zwei Inszenierungen von Patrice Chéreau und Alain Platel, mit heiligen Klassikern und ihrer Einverleibung als Pop
Rebellenposen in Hollywood, Peace-Zeichen in den Gesichtern, Che und Mao im Regal neben Naomi Klein: Linke Attitüde ist plötzlich wieder en vogue. Ebenso aktuell ist wieder die Wehklage über die bloße Oberflächlichkeit solcher Gesten. Interessanter aber ist die Frage: Worauf verweist ihr Comeback?
Heute Abend eröffnet die Leipziger Buchmesse. Literarisch schreiben lernen konnte man vor Ort schon in den Fünfzigerjahren. Und noch immer studieren am Deutschen Literaturinstitut Leipzig einige der jungen Erfolgsautoren, wie man Regeln vermeidet
Müssen wir uns Sorgen machen? Wir stehen vor einem gewaltigen Umbau in der Kulturlandschaft, sagt Christina Weiss. Die Kulturstaatsministerin über ihr Projekt, für die schwierigen Künste einzutreten und zugleich die Strukturen zu modernisieren
Eine Partei wie eine Rockband: Eduard Limonow, russischer Schriftsteller, kämpft im Gefängnis weiter für eine national-bolschewistische Revolution. Sein neues Werk „Das Buch des Wassers“ liest sich wie seine Memoiren
Als der Radical Chic schwarz wurde: Das Trikont-Label widmet sich in einer neuen Compilation dem politischen Soul rund um die US-amerikanische Black-Panther-Bewegung. Bis in die Gegenwart des aktuellen Asian-Dub wird dabei der Bogen gespannt