Margrit Schiller war Mitglied der RAF. Und saß dafür sechs Jahre in Haft. Mitte der Achtzigerjahre floh sie nach Kuba. Jetzt kehrt sie erstmals nach Deutschland zurück. In ihrem Gepäck: ein persönliches, politisches Buch mit ihrer Geschichte. Ein Gespräch mit ihr in Montevideovon ANKE RICHTER
1968 metzelten amerikanische GIs ohne Not die Bewohner eines ganzen Dorfes in Südvietnam nieder. Das Massaker in My Lai hat sich tief ins Gedächtnis der Nation gegraben. Doch die Diskussion um moralische Standards in einem Krieg und um amerikanische Kriegsverbrechen ist in den USA nie konsequent geführt worden. Selbst die Friedensbewegung rührte dieses heiße Eisen nicht anvon BERND GREINER
■ Seit zwei Jahren ist Deutschlands zweiter Hochtemperatur-Reaktor in Hamm-Uentrop konserviert. Der Betreiber wartet auf das Jahr 2019. Dann soll der Abriss beginnen – wenn bis dahin ein Endlager gefunden ist
■ Die Belgrader Studentin Mira Kovacevic über die Rolle der Opposition in der Gesellschaft: „Die Demokratisierung muß von innen kommen.“ In Serbien gebe es „ ernstgemeinte Reue. Eine kollektive Verantwortung für die Verbrechen gibt es nicht“
„Ihr seid das Salz der Erde“ lautete das Motto des 28. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart. Das nahm das Kirchenvolk wörtlich, feierte sich und rückte fast geschlossen ab vom Radikalpazifismus. Eine Reportage ■ von Jan Feddersen (Text) und Joachim E. Röttgers (Fotos)
Amerikas Kriegsgegner sind eine kleine radikale, manchmal auch skurrile Minderheit. Amerika habe kein Recht, einen Krieg um das Kosovo zu führen. Alles andere sei pure Heuchelei ■ Aus Washington Peter Tautfest
Die zunächst europäisch- amerikanische Diskussion um die Bürgerarbeit hat nun auch in anderen Kontinenten zu Debatten geführt – in Afrika, Asien und Australien. Erste Resultate sind im ersten Band einer vom Münchner Soziologen Ulrich Beck herausgegebenen Reihe zu „Visionen für das 21. Jahrhundert“ unter dem Titel „Schöne neue Arbeitswelt“ nachzulesen. Gewiß scheint: Eine globale Vereinheitlichung von Arbeitsverhältnissen steht nicht zu befürchten – dagegen stehen regionale Traditionen. Eine Rezensio ■ vonAnnette Jensen