Claude Chabrol nimmt die Provinzbourgeoisie unter die Lupe wie ein Ameisenforscher. In seinem jüngsten Film, „Die Blume des Bösen“, liegen die niederen Instinkte der Figuren miteinander im Clinch. Und die Schande macht den Teppich schmutzig
Bilder allein erzeugen keine gültige Bestandsaufnahme der Welt, sondern erst der Kontext, in den sie gestellt werden: Die Wiener Generali Foundation widmet mit „Performance under Working Conditions“ dem politisch motivierten und konzeptuell agierenden Fotografen Allan Sekula eine Retrospektive
Ein Film, sie zu knechten, sie ewig zu binden: „Matrix Reloaded“ der Wachowski-Brüder zeigt ein System der Weltbeherrschung – mit erstaunlichen Parallelen zu Marktstrategien im Blockbuster-Kino
Konkurrenz für Peter Lustig? In „Graslöwen-TV“ sollen Wohlstandsgören mit teuerstem Equipment das Umweltbewusstsein der jungen Zuschauer schärfen (samstags, jeweils 10.25 Uhr, Kinderkanal)
Der Preis der Unabhängigkeit: Ein Gespräch mit der afghanischen Journalistin Jamila Mujahed über die Grenzen der staatlichen Medien, Bilderverbote und Frauenrechte
Der Dichter Rajko Djurić hat ein Buch über die Literatur der Roma und Sinti veröffentlicht. Ein Gespräch über Identitätsfindung und eine Muttersprache, für die es nicht einmal amtliche Dolmetscher gibt
Robbie Williams sang „Give Peace a Chance“ und alle, alle wollten das: Die Echo-Preisverleihung im Palais am Berliner Funkturm erstickte am Ende an zu vielen Kategorien und an zu viel Friedenswillen
Die 150 langen Jahre vor Colin Powell und Condoleezza Rice: Die groß angelegte Fotodokumentation „Freedom“ zeichnet die komplexe Geschichte der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung nach
Aus dem Instrumentenköfferchen geplaudert: Die Biografie der Saxofonistin Alicia Castro erinnert an „Anacaona“, das erste Son-Frauenorchester Kubas. Ihre deutsche Nichte Ingrid Kummels notierte die Memoiren der 82-Jährigen, die ein Stück Zeitgeschichte spiegeln, als Kuba noch Vorposten der USA war
Okay, die wirtschaftliche Einigung Europas galoppiert mächtig voran, die politische Einigung stolpert hinterher – und was sagt die Kunst dazu? Eine Ausstellung in Baden-Baden will Antworten geben
Exaltiert wie jeder rituelle Exorzismus ist „Die unbarmherzigen Schwestern“, Peter Mullans filmische Abrechnung mit der katholischen Kirche Irlands und den von ihr betriebenen Magdalenen-Heimen