RASSISMUS UND GESCHLECHT Systematisch richtete sich die NS-Zwangsarbeit gegen Frauen. Zwei Zeuginnen erzählten über ihre Verschleppung. Halina Koseska schnitt in einer deutschen Fabrik Gewinde, Barbara Rybeczko-Tarnowiecka musste putzen
MUSIK ERINNERN Er hat noch immer Bauchschmerzen, wenn er nach Berlin kommt, trotzdem dirigiert Andor Iszák, Überlebender des Budapester Gettos, am Freitag ein Konzert zum Holocaustgedenken im Berliner Dom
STUMMFLIM „Mania – Die Geschichte einer Zigarettenarbeiterin“ (1918) wird morgen in der Volksbühne gezeigt – mit Orchesterbegleitung und erstmals seit vielen Jahrzehnten in der ursprünglichen Form
VOM NEUEN SEHEN Abends ging sie ins Kino, um die Filme von Eisenstein oder Pudowkin zu sehen, tagsüber erkundete sie die Stadt Berlin mit ihrer Rolleiflex: Die Fotografin Eva Besnyö in der Berlinischen Galerie
PERFORMANCE Mit poetischen Videos, Fotos und Performances untersucht Zachary Fabri, welche Unsicherheiten und Sehnsüchte jenseits der coolen Oberfläche liegen. In der Galerie Open
EINWANDERER Das Projekt „Real Time Nomads“ von Maja Weyermann ist parallelen Realitäten auf der Spur, in Kunsträumen, bei Händlern aus Thailand oder Pakistan und in einem Schöneberger Nagelstudio
LANGZEITBEOBACHTUNG 1995 erkrankt die Berliner Filmemacherin Gamma Bak an einer Psychose. Über Jahre hinweg filmt sie, wie sie mit der Krankheit lebt. Das Resultat, „Schnupfen im Kopf“, ist ein Stück Selbstvergewisserung und Aufklärung im besten Sinne
CODES EINER SUBKULTUR Was es bedeutet, Roma zu sein: Die Ausstellung „Roma Welt“ im Collegium Hungaricum verzichtet auf ein kohärentes Bild zugunsten unterschiedlicher Blickwinkel – wie schon László Moholy-Nagy 1932
WILDER OSTEN Die Sowjetunion auf eigene Faust erkunden, das war nicht erwünscht in der DDR. Von denen, die unerkannt und mit vielen Tricks durch Freundesland reisten, erzählt eine Ausstellung im Museum Lichtenberg
ERNST STEIN Er war schon über 40, als er sich zum Rabbiner ausbilden ließ. Der Geschichte zum Trotz knüpfte er an die Tradition des liberalen deutschen Judentums an. Ein Porträt des langjährigen Berliner Rabbiners Ernst M. Stein