Angesichts der nationalistischen und antisemitischen Töne bei den Demonstrationen für die nationale Unabhängigkeit in der Slowakei sind manche Tschechen erschrocken/ Slowaken äußern Unwillen über Pragozentrismus/ Havel verliert an Popularität ■ Aus Bratislava Sabine Herre
107 Titel des ehemaligen Konzerns RSW der Kommunistischen Partei wechseln den Besitzer/ Marktbeherrschung soll vermieden werden/ Gekämpft wird mit Haken und Ösen/ Bei der Versteigerung spielt die Politik eine wichtige Rolle, der Zuschlag erfolgt auch nach pluralistischen Gesichtspunkten ■ Aus Warschau Klaus Bachmann „Wir wollen ungarische Zustände, einen unkontrollierten Ausverkauf an Ausländer, auf jeden Fall vermeiden“, versichert Andrzej Notkowski, Pressehistoriker und Sprecher der RSW-Liquidierungskomission, die den Pressekonzern RSW verwaltet, der einstmals der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei gehörte. RSW, praktisch Monopolist auf Polens Pressemarkt, wurde nach der Auflösung der Arbeiterpartei verstaatlicht, die einzelnen Verlage und Zeitungen sollen nun versteigert werden. Einige davon wurden bereits Redaktionsgenossenschaften übertragen, andere wenige blieben Eigentum der Regierung, 24 sind schon unter den Hammer gekommen, in zehn Fällen wurden die Offerten bereits geöffnet, der Rest kommt in Kürze an die Reihe.
In der Hauptstadt Perus herrscht der zeitlose Zustand des Vergammelns/ Den Lebensunterhalt verdienen zu können, ist für die meisten „Limenos“ eine Frage der Improvisationskunst/ Rituale geben den Halt in einer Welt katastrophischen Verfalls — Eindrücke aus Lima ■ Aus Lima Ciro Krauthausen
■ Zwei bundesdeutsche Schwimmer waren die Stars der Weltmeisterschaften: Michael Groß beendet mit Silber seine Karriere — Jörg Hoffmann gewinnt über 1.500 Meter Freistil Gold und Weltrekord
Für die in Ostdeutschland stationierten sowjetischen Soldaten und ihre Familien hat die Wiedervereinigung und das Ende des kalten Krieges nur Malheur gebracht/ Alle fürchten die Rückkehr in die Misere und das Chaos in der Heimat/ Fast alle Offiziersfrauen sind inzwischen arbeitslos ■ Von Ulrike Helwerth