Selbst nach Einschätzung der Polizei verliefen die Castortransporte vom Juni „reibungslos“. Dennoch sollen jetzt hunderte Atomkraftgegner, darunter viele Jugendliche, durch Bußgeld- und Strafverfahren eingeschüchtert werden
Am 28. Juni griff das Einsatzkommando zu. Das Ziel der Polizisten: Eine fünfköpfige Familie aus Lotte im Kreis Steinfurt soll abgeschoben werden. Der Mann wurde von Beamten überwältigt, die Eheleute getrennt. Erst Wochen später konnte die suizidgefährdete Frau ihrer Familie nachfolgen – dabei hatte der Ehemann gedroht, seinen Kindern etwas anzutun. Für Innenminister Ingo Wolf (FDP) ging alles mit rechten Dingen zu. Die taz dokumentiert seine Reaktion auf eine Landtagsanfrage
Mehr als 3.000 Menschen demonstrieren Montagabend gegen den Castortransport nach Ahaus. „Das ist die Wiedergeburt der Anti-AKW-Bewegung.“ Auseinandersetzungen mit der Polizei
Ahauser Schüler protestieren gegen neue Atommülltransporte – und werden von der Polizei vorgeladen. Atomkraftgegner kritisieren die Verhöre als „nicht rechtsmäßig“
Atomkraftgegner protestieren gegen zweiten Castor-Transport nach Ahaus. Mehr als 150 Schüler versammeln sich zu spontaner Demo und blockieren Ahauser Innenstadt
In Ahaus bereiten sich Atom-Gegner auf die Ankunft des Castor-Transports vor. Welchen Weg der Konvoi nimmt, ist noch geheim. Derweil kündigen die Grünen Unterstützung an
Der Widerstand gegen die ab Montag rollenden Atommülltransporte nach Ahaus wird stärker: In Köln und am Nadelöhr Bad Oeynhausen wird verstärkt mobilisiert, die Grünen rufen zu Protesten auf
Auftakt-Demonstrationen gegen drohende Atommülltransporte nach Ahaus am Sonntag. Atomlobby weist Berichte über undichte Castor-Behälter zurück. Initiativen rufen zum Wahlboykott auf
Nordrhein-Westfalens Anti-Atom-Initiativen wenden sich frustriert von den Grünen ab – und rufen zum Boykott der Landtagswahlen auf: „Der rot-grüne Ausstieg gleicht schwarz-gelber Atompolitik“