Das Itzehoer Wenzel-Hablik-Museum widmet sich der polnischen Architektur der letzten 100 Jahre. Die ist erstaunlich unspezifisch - bis in die Gegenwart, in der sich die polnischen Architekten an Nordeuropa orientieren.
Es geht um Qualität, nicht um Wiedergutmachung: Andor Izsák leitet das Zentrum für Jüdische Musik in HannoverVERGESSEN ODER BEWAHREN Er war gefeiertes Wunderkind, dann verbot man ihm zu spielen. Als er konnte, ging er in den Westen. Die erst von den Nazis, dann vom ungarischen Staat verfemte Musik der jüdischen Gotteshäuser will der Synagogal-Organist Andor Izsák retten
Das Schleswig-Holstein Musikfestival muss vom kommenden Jahr an sparen und will das vor allem bei der Flächenbespielung tun. Damit aber verwässert es sein Profil und zerstört mittelfristig sein wichtigstes Alleinstellungsmerkmal.
Realsozialistische Motive mit irritierenden Details, der neue Turbo-Kapitalismus in beinahe propagandatauglicher Form: Die Hamburger Deichtorhallen zeigen Bilder des ukrainischen Fotografen Sergej Bratkov.
Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe erteilt dem Vermeidungsdiskurs eine Absage. Stattdessen präsentiert es lieber Wohn-Entwürfe für das Leben nach dem Klimawandel.
Heute ist Richtfest bei Hamburgs Prestige-Projekt, morgen darf das Volk kommen. Ein Glossar – und eine BaustellenbegehungBEGEHUNG Vor dem Richtfest führten die Architekten über Hamburgs teuerste Baustelle – und verteidigten ihre Visionen
BÜRGERPROTEST Seit 19 Jahren verkauft Inge Bohl jeden Tag Bier, Brot und Zigaretten am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Jetzt soll der Spätkauf einer Umbaumaßnahme der Bahn AG weichen. Die Kunden wollen nicht auf Inge Bohl verzichten – und organisieren eine Demo
AZUBI-DATING Wie finden Schüler einen Ausbildungsplatz und Betriebe den passenden Azubi? Beim Hamburger Azubi-Speed-Dating trafen 20 SchülerInnen auf zehn Personaler. Bei einigen funkte es sofort
Die ukrainische Pianistin Olena Kushpler liebt ihre Geburtsstadt Lviv – und Hamburg. Doch beides fühlt sich verschieden anGEBURTSHEIMAT ODER WAHLHEIMAT Olena Kushpler ist vor zwölf Jahren aus dem ukrainischen Lviv nach Hamburg gekommen, um Klavier zu studieren. Ihre Zwillingsschwester ging als Sängerin nach Wien. Inzwischen empfindet Olena Kushpler Hamburg als Heimatstadt. Dennoch kann sie sich vorstellen, nach Lviv zurückzugehen
Die erste Hamburger Ausstellung über den Widerstand zwischen 1933 und 1945 ist derzeit im dortigen Rathaus zu sehen. Kam der Widerstand zunächst aus der Arbeiterbewegung, stießen später auch Aktivisten aus dem Bürgertum dazu.
Im Auftrag des Hamburger Senats hat Michael Batz ein Theaterstück geschrieben über die Juden, die ins Rigaer Ghetto wie auch ins nahe gelegene KZ Jungfernhof deportiert wurden. Wesentlich gestützt hat er sich dabei auf Prozessakten aus dem Jahr 1977.
Die beiden Waldorfschüler Yunus K. und Rigo B. sollen am 1. Mai in Kreuzberg einen Brandsatzl auf Polizisten geworfen haben. Seit sieben Monaten sitzen sie in U-Haft, seit September wird ihnen der Prozess gemacht.
Der Gebärdensprachlehrer Thimo Kleyboldt changiert erfolgreich zwischen der Welt der Gehörlosen und der HörendenHÖREN ODER SEHEN Den gehörlosen Hamburger Wissenschaftler und Dozenten Thimo Kleyboldt stört das alte Klischee vom dummen Gehörlosen. Seit der offiziellen Anerkennung der deutschen Gebärdensprache seien die Barrieren jedoch niedriger geworden – und Hörende eher fasziniert als irritiert
Das Festival "play09" will weg von den immer gleichen Gewalt- und Suchtdiskussionen. Wir verändern die Spiele und nutzen sie kreativ, sagt Mitinitiator Andreas Hedrich.
Als wolle er sich dem Stadtmarketing andienen, hat Hubertus Gaßner, Direktor der Hamburger Kunsthalle, eine Schau mit Hamburg-Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts initiiert. Ganz von selbst malten die Künstler die Stadt allerdings nicht.
Katharina Fritsch ist durch ihre riesigen, knallig verfremdeten Plastikskulpturen bekannt geworden. Die waren ironische Spots auf Gesellschaft. Inzwischen kombiniert die Künstlerin ihre Skulpturen schlau mit Fotos und Siebdruck-Bildern - und wirkt dabei seltsam stagnativ. Das zeigt die Fritsch-Schau in den Hamburger Deichtorhallen
Der französische, in Hamburg lebende Videokünstler Youssef Tabti ist sesshaft und mobil zugleichPOLITISCH ODER PRIVAT Jahrzehntelang hat er nicht über seine Herkunft gearbeitet. Dann hat Youssef Tabti, dessen Vorfahren algerische Berber sind, es mit der Videoinstallation „Muezzin“ doch getan. Und harsche Reaktionen von Publikum und Kollegen geerntet. Genau das war sein Ziel
NS-VORLÄUFER Bewusst wollte die Landvolkbewegung den Nazis in Schleswig-Holstein nicht den Boden bereiten. Antisemitismus und national-völkische Untertöne teilte die 1928 von in Not geratenen, vom Staat enttäuschten Bauern gegründete Bewegung aber schon lange. Die Nazis profitierten davon im hohen Norden