Die Aufklärung der Fälle sexuellen Missbrauchs in Kirchen droht „an Zensur- und Kontrollwünschen“ zu scheitern. Nicht nur der beauftragte Kriminologe ist stinksauer.
Die Odenwaldschule war die Hölle seiner Kindheit. Andreas Huckele schrieb ein Buch über den Missbrauch – und wurde dafür mit dem Geschwister-Scholl-Preis geehrt.
Die meisten Übergriffe an der Odenwaldschule sind strafrechtlich verjährt. Die Aufarbeitung geht auf Drängen eines Opfer-Vereins aber in eine neue Runde.
Vera Lentz, wurde in Lima geboren und an der Odenwaldschule in Deutschland ausgebildet. Heute ist sie die bekannteste Fotografin des peruanischen Bürgerkriegs.
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, rät der Odenwaldschule zur Mediation. Zwischen Leitung, Trägerverein und Betroffenen fehle das Vertrauen.
Die Schuld der Odenwaldschule ist extrem. Das Ziel, das Vorbild für Aufarbeitung und Entschädigung zu werden, war arrogant. Denn erfüllt wird es nicht.
Zwei Jahre nach der Aufdeckung wählt die Odenwaldschule wieder einmal einen neuen Vorstand. Kommen jetzt endlich Reformer? Anzeichen dafür gibt es kaum.
Was hat die Gesellschaft begriffen nach zwei Jahren Aufdeckung von Missbrauchsfällen? Nichts. Eher im Gegenteil, zumindest wenn man die Reformpädagogik betrachtet.