Der Mann hat eine Wut. Auf die Linke und „dieses Gejammere“, daß „Macht schmutzig mache“. Joschka Fischer will in die Bundesregierung mit SPD-Chef Scharping: „Ich habe keine Angst.“ Das sei eine historische Aufgabe: „Autoritäre Strukturen drohen.“ Das ehemalige Mitglied des „Revolutionären Kampfes“ hält es für seine verdammte Pflicht, die „Machtfrage zu stellen“, und verspricht: Ein Fischer in der Regierung ist „ein Ärgernis“. ■ Ein Gespräch mit Arno Luik
Vor 75 Jahren unterschrieb Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung. In der Bundesrepublik diente die Kritik an ihr der Feier der „wehrhaften Demokratie“. Ein respektvoller Rückblick aus der sicheren Distanz von ■ Christian Semler
Im Rheinland lagen närrisches Treiben und der Aufruhr gegen Preußen dicht beieinander. Erst ab 1850 verkam der politische Karneval zur Verherrlichung des Militärs ■ Von Klaus Schmidt
Der Messias kommt mit Boeing, einer Jungfrau und siebzig Tonnen Equipment direkt auf Ihren Bildschirm geflogen. The Magic David Copperfield missioniert die letzte Bastion der Ungläubigen im christianisierten Europa ■ Von Klaudia Brunst
Der marxistische Wirtschaftswissenschaftler Ernest Mandel über die Krise des Kapitalismus, das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd und die verlorengegangene Glaubwürdigkeit der sozialistischen Bewegung. Das Gespräch führte ■ Erwin Single
Während die Hauptstadt Tbilissi langsam wieder zum Leben erwacht, wird im Süden gekämpft. Die ehemalige Sowjetrepublik des Eduard Schewardnadse ist von demokratischen Verhältnissen noch weit entfernt. ■ Aus Tbilissi Klaus-Helge Donath
Für die Opfer der Massen- vergewaltigungen in Bosnien haben zahlreiche Regierungen Gelder zur Verfügung gestellt. Allzu viel ist davon bei den betroffenen Frauen bisher aber nicht angekommen ■ Von Erich Rathfelder
„Menschheit – wohin? Möglichkeiten neuer Zivilisationsmodelle“ – eine internationale Konferenz in Berlin/ „Unser Zivilisationsmodell ist gescheitert“, dieser Satz zog sich als roter Faden durch die Konferenz ■ Von Ute Scheub
Der Paragraph 129a findet gegen Rechtsradikale so gut wie keine Anwendung/ Die Bundesanwaltschaft mag keinen „Rechtsterrorismus“ entdecken, obwohl die Vernetzung von rechtsradikalen Gruppen voranschreitet ■ Von Bernd Siegler