Tim Raue hat sich hochgekocht. 2007 erhielt der gebürtige Kreuzberger einen Michelin-Stern. Jetzt eröffnet er sein neues Restaurant im Adlon. Auch dort will er sein Faible für unkonventionelle Arbeitsmethoden bewahren.
INTERVIEW: JÖRN KABISCH
Thomas Borsch vom Botanischen Garten Berlin will Artenvielfalt als gesellschaftlichen Wert verstanden wissen: Ohne den Menschen gäbe es weniger Vielfalt in der Natur.
Maxim Mehmet wird als Newcomer des Jahres gehandelt. In "Fleisch ist mein Gemüse" spielt der 32-Jährige den tragikomischen Part des Komödianten Heinz Strunk. Es ist Mehmets erste Hauptrolle in einem Kinofilm.
Peter Zwegat hilft denen, die sich selbst nicht mehr helfen können. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er als Schuldnerberater. Es gibt immer genug zu tun: Berlin ist die Hauptstadt der Schuldner, jeder Zehnte hierzulande hat ein Problem mit den roten Zahlen. Seit 2005 berät Zwegat auch vor der Kamera. Seine RTL-Sendung „Raus aus den Schulden“ sehen bis zu fünf Millionen Zuschauer. Was sicherlich auch daran liegt, dass seine Zunge manchmal schneller ist als sein Hirn, wie der 58-Jährige großmütig einräumt. INTERVIEW: ANTJE LANG-LENDORFF, FOTOS: BERND HARTUNG
Meryam Schouler-Ocak, Tochter türkischer Einwanderer, ist leitende Oberärztin am Berliner Charité. Ihr Fachgebiet ist Depression. Vor allem die psychischen Leiden von Migranten treiben sie um.
Er war mit Rudi Dutschke befreundet, kämpfte beim SDS für die Revolution und lebte als umherschweifender Haschrebell in Charlottenburg. Günter Langer war vor 40 Jahren mittendrin. Wie sieht er 68 heute? Interview: Nina Apin
Versteckt in Berlin hat Inge Deutschkron den Holocaust überlebt. Was sie in den Jahren der Unterdrückung erlebte, war ihre Ausbildung. Deshalb ist sie "Aufklärerin" geworden. Bis heute. Interview: Waltraud Schwab
In seinem neuen Programm katapultiert der Kabarettist Rainald Grebe sein Publikum ins Jahr 1968 - und stellt sich vor, wie Janis Joplin mit einer Energiesparlampe zurecht käme.
Gerade läuft sein Film "Holunderblüte" in den Kinos. Darin beschreibt der Dokumentarfilmer Volker Koepp das Leben von Kindern im einstigen Ostpreußen, das nun zum Kaliningrader Gebiet und zu Russland gehört. Ein Gespräch über Heimat, Preußen und Identität.
Der Berliner Schriftsteller Sherko Fatah, Sohn einer Ostdeutschen und eines irakischen Kurden, beschreibt in seinem neuen Roman "Das dunkle Schiff" die Flucht des Kurden Kerim aus einem Islamistencamp in den kurdischen Bergen nach Berlin. Damit ist Fatah für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. INTERVIEW ALKE WIERTH
Während sich seine Branche ab Mittwoch auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) trifft, ist Stefan Loose unterwegs - derzeit in Malaysia. Loose ist so etwas wie ein moderner Eroberer. Seit mehr als 40 Jahren fährt er durch die Welt, vor 30 Jahren erschien sein erster Reiseführer: das "Südostasien-Handbuch". Mit seiner Hilfe zogen ganze Generationen von Rucksacktouristen durch Asien; an einst menschenleeren Stränden wuchsen in der Folge Hotelburgen. Einsame Gegenden gebe es weiterhin, sagt der 61-Jährige. Man müsse sie nur finden. INTERVIEW: GEREON ASMUTH und BERT SCHULZ
Auf seiner Website "ha-ber.net" liefert der studierte Germanist Hayati Boyacioglu Lokalnachrichten für aus der Türkei stammende Berliner - auf Türkisch. Nachrichten für die Parallelgesellschaft? Auf keinen Fall, sagt Boyacioglu. Er selbst sieht sich weder als Türke noch als Deutscher.
Fürstenberg liegt idyllisch am Schwedtsee. Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ebenso. Von dort, wo die Asche der verbrannten Häftlinge ins Wasser geworfen wurde, kann man den Kirchturm der kleinen Stadt sehen. In einer Langzeitstudie, die sich spannend wie ein Krimi liest, hat die Historikerin Annette Leo Fürstenbergerinnen und Fürstenberger gefragt, wie sie sich ans KZ, das später jahrzehntelang als russische Kaserne genutzt wurde, erinnern. INTERVIEW WALTRAUD SCHWAB
"Meeresrauschen? Kein Problem". Max Bauer greift zielsicher ins Regal, holt ein Kissen und zwei alte Bürsten heraus. Rhythmisches Schrubben auf dem Polyesterbezug, und Bauers Studio in Prenzlauer Berg liegt plötzlich an der Küste. Interview
Als Irène Alenfeld ihr Berliner Elternhaus auflöste, fand sie hunderte Briefe aus der Nazizeit. Darin schreibt ihr Vater von der ständigen Lebensgefahr als getaufter Jude. Die Geschichte der "privilegierten Mischehe" ihrer Eltern erzählt Alenfeld in dem Buch "Warum seid ihr nicht ausgewandert?"
Früher schützte er die Umwelt, heute das Essen: Der ehemalige Greenpeace-Chef Thilo Bode arbeitet mit seiner Organisation Foodwatch in einer luftigen Fabriketage in der Brunnenstraße in Mitte. Von hier aus kämpft der 61-Jährige für mehr Transparenz auf dem Lebensmittelmarkt. In diesen Tagen ist Bode besonders gefragt: Während der Grünen Woche muss er ein paarmal zum Messegelände fahren, um Interviews zu geben. „Eine fürchterliche Veranstaltung. Da wird mir schon übel, wenn ich reinkomme.“ INTERVIEW: ANTJE LANG-LENDORFF
Zwei Jahrzehnte lebte und musizierte der Brite Joe Jackson in New York. Dann hatte er die Schnauze und zog nach Berlin. Denn hier sei das Leben viel menschlicher.
Heiko Michels steht im Perlin hinterm Tresen und ist Pressesprecher der vier Berliner Weinereien. Dort zahlt jeder Gast, was er für angemessen hält. Feste Preise gibt es nicht.
Sie ist als Junge geboren. Aber Sabrina B. wusste schon als Kind, dass sie anders ist. An Selbstbewusstsein hat es der 53-Jährigen nie gemangelt: Als Jugendliche reißt sie in Spandau von zu Hause aus und geht auf den Strich. Im Kiez an der Kurfürstenstraße schwingt sie als Domina die Peitsche. Seit kurzem schafft sie nicht mehr an. Nun steht sie im Kumpelnest 3000 als Barfrau hinterm Tresen. Nur privat hat die Frau mit der dunklen Stimme zurzeit kein Glück.