Nur wer eine Genehmigung hat, kommt näher als 30 Kilometer an den Tschernobyl-Reaktor heran. Immer mehr Touristen buchen inzwischen einen solchen Gruseltrip und treffen hier auf Überlebende
In West-Berlin gab es Anfang der Achtzigerjahre eine verzweigte Super-8-Szene, die wilde und paranoide Filme drehte. Der alte Aktivist padeluun hat daraus ein Programm auf DVD zusammengestellt, das er in der Volksbühne präsentierte
Die Opfer-Ossis schlagen zurück und regieren ab morgen das Land. Erste Amtshandlung: Mit einem verfassungsmäßig fragwürdigen Haushalt gleich mal zeigen, wo Hammer und Sichel hängen. Da will selbst die FDP nicht mehr klagen
Jetzt bitte keinen Wortwitz wie „bestrickend“ machen: Das Kölner Museum Ludwig zeigt eine durchweg souveräne Überblicksschau über das bisherige Werk der Künstlerin Rosemarie Trockel. Eindeutiger Höhepunkt sind ihre längst kanonisch gewordenen Strickbilder im so genannten Heldensaal
Zersplitterndes Sperrholz, trötende Eimer und Klappersicheln: Die Kunsthalle zeigt den lautesten Teil des Uecker-Werkes, kombiniert mit Lothar Wollehs nicht weniger spektakulären Fotografien. Das Neue ist: Zusammen sind beide am besten
Taz-Serie Kriegsende (Teil 8 und Schluss): Ihr Vater wird verhaftet, als Hitler an die Macht kommt – Lore Diehr lernt die Nazis hassen. Ihr Sportverein mausert sich zur Widerstandsgruppe. Die sowjetischen Soldaten ersehnt sie als Befreier und Genossen
Krach, Attitüde, Nonsens und andere Bizarrerien: Der „Super 80“-Sampler von Rolf S. Wolkenstein versammelt Videoclips und Songs aus der Zeit, als die Frontstadt noch eine Hochburg für Hausbesetzer und Lumpendandys war
Das Highlight der Internationalen Tourismus-Börse: die Präsentation des ersten Reiseführers über „Molwanîen – das Land des schadhaften Lächelns“. Ein gewöhnungsbedürftiges Land in Osteuropa, für aufgeschlossene Touristen garantiert ein Erlebnis
Eine Debatte um ein Verbot von Nazisymbolen nach deutschem Vorbild will sich die EU ersparen. Das ist berechtigt: Es gebe Wichtigeres, „als sich lange über die Symbole zu unterhalten“. Das ist falsch
Die Projekte aus den neuen Bundesländern machen eine „neue, gefährliche Form“ von Antisemitismus aus. Diese wurzelt auch in der Ideologie der DDR. Denn dort galt Israel als kapitalistischer Vorposten der USA
Die Proteste gegen die Arbeitsmarktreformen ebben stetig ab. Zur bundesweiten Großdemo wollen die Hartz-Gegner heute noch einmal auf Berlins Straße ziehen. Wie der Widerstand danach weitergehen soll, ist unklar. Protestforscher Dieter Rucht sagt, was beim Montagsprotest falsch gelaufen ist