„Es gibt stets etwas in uns, das gegen etwas anderes in uns kämpft“: Im dritten Band der Schriften und Reden Michel Foucaults kann man ihm beim Denken zusehen – und beim Erfinden jener Schlüsselwörter, ohne die heute in der Ära der Ich-AGs kein sozialphilosophischer Diskurs mehr auskommt
Vor vierzig Jahren verfasste der ägyptische Denker Sayyid Qutb „Meilensteine“, eines der philosophischen Urdokumente des islamistischen Terrorismus. Seine Doktrin überrascht durch das antiautoritäre Freiheitspathos, mit der sie sich als Alternative zu Kommerz, Götzendienst und innerer Leere präsentiert
Wandern gehört nach Österreich, Protestieren erst recht: In Wien findet heute die 100. „Donnerstagsdemo“ statt. Exminister, Randexistenzen und NGO-Aktivisten bilden flexible Bündnisse, gegen rechts sowieso. Urbane Popkultur, die ins Barocke lappt
Der brillante österreichische Essayist Armin Thurnher bilanziert in seinem neuen Buch ebenso klar wie richtig: Haiders FPÖ profitiert von den Schwächen des Landes – dem Mangel an ziviler Öffentlichkeit, dem Mangel an Mut in der politischen Klasse und dem Mangel an intellektueller Redlichkeit.
Zwei hervorragende Bücher erklären den Aufstieg von Haiders FPÖ. Sie markieren einleuchtend den Unterschied zwischen rechtem Populismus und Rechtsextremismus in Österreich
Die Linke hat seit einiger Zeit Carl Schmitt, den Kronjuristen Hitlers, für sich als Theoretiker entdeckt. Chantal Mouffe hat zu dieser seltsamen Leidenschaft nun einen bemerkenswerten Band herausgegeben
Der Journalist Jan Roß räumt in seinem Buch „Die neuen Staatsfeinde“ mit der neoliberalen Bedrohung, mit den Westerwelles, Schröders und Henkels auf und gibt damit der Linken eine Anregung, mit ihrem eigenen Anti-Etatismus kritisch ins Gericht zu gehen ■ Von Robert Misik
Jürgen Habermas fragt nach den Möglichkeiten einer moralischen Zähmung des globalisierten Kapitalismus: „Die Einbeziehung des Anderen“ ■ Von Robert Misik