Die seltsame Welt des interkulturellen Trainings oder: Wie man im Stuttgarter Institut für Auslandsbeziehungen die ganze Menschheit kennen lernen kann. Über einige äußerst aufschlussreiche Eindrücke von einem Seminar für deutsche Führungskräfte im Ausland. Der Gegenstand diesmal: China
Vom Kampf um Anerkennung zu einer Remobilisierung des Wohlfahrtsstaates: Ein Gespräch mit dem US-Intellektuellen Richard Sennett über sein neues Buch „Respect“, das demnächst erscheinen soll, über seinen eigenen sozialen Aufstieg und die amerikanische Gleichsetzung von Armut und Schande
Von Islam und Politik: Der Publizist Tariq Ali über die aktuelle Krise von Säkularismus und Demokratie in der arabischen Welt, die Schuld des Westens an der weltanschaulichen Konfrontation sowie die verschlungenen Wege der Generation von 1968
Wer in Deutschland Israel kritisiert, entschuldigt die Nazivergangenheit, sagen die einen. Wer Israel bedingungslos unterstützt, zieht die falsche Lehre aus der Geschichte, meinen andere. Und fast alle reden so, als gäbe es diese Debatte dieses Jahr das erste Mal. Notizen zu einem Déjà-vu-Erlebnis
Wer hat Le Pen stark gemacht? Waren es die sozial Vernachlässigten, war es die Jugend oder gar die französische Linke? Ein Gespräch mit dem Filmemacher Bertrand Tavernier über die Unzufriedenheit im Land und die sozialistische Vogel-Strauß-Politik
Und wenn er noch so viele Identitäten hat. Daniele von Arb, der Held der Dokumentation „Do It“ von Sabine Gisiger und Marcel Zwingli, war Anarchist und Bombenleger, er saß im Gefängnis und wandte sich dem Spiritismus zu. „Do It“ ist die schwyzerdütsche Antwort auf den deutschen Terroristenfilm
Der linksliberale Philosoph Michael Walzer geht mit den Fehlern der linken Antikriegsfraktion in den Vereinigten Staaten hart ins Gericht. In ihrer primär gegen das eigenen Land gerichteten Kritik sieht er mehr Selbstverliebtheit am Werk als Verstand
Rätselhaftes Serbien: Die Weltöffentlichkeit schaut auf Den Haag, weil sie sich von dort Auflärung über die Verbrechen des Slobodan Milošević erhofft. In Belgrad nimmt man den Prozess ungerührt hin – selbst die frühere Opposition vom Radiosender B 92 hält die Anklage für dilettantisch vorbereitet
Ist Widerstand zwecklos? Toni Negri und Michael Hardt über ihre politische Theorie eines Imperiums im Weltmaßstab, das kein Außen mehr kennt, über das neue Verhältnis von Markt und Politik, über Alternativen im System, die Kurzsichtigkeit rein lokalen Protests sowie die Potenz der Vielen
Im Namen des Afrobeat: Ein Gespräch mit Femi Kuti über das Erbe seines Vaters und dessen Wiederentdeckung im Westen, afrikanisches Selbstbewusstsein und die Plagen des Kontinents
Kehren nach dem 11. September die Feindbilder zurück? Ian Buruma und Avishai Margalit meinen, dass die westliche Stadt das Ziel aller antiliberalen Bewegungen ist: von Hitler über Mao bis Bin Laden. Denn die Stadt ist unheroisch, verführerisch und lasziv. Das klingt plausibel – und ist viel zu einfach
Wie viele Lebensläufe durchlebt ein Mensch? Die Unabhängigkeitskriege Afrikas, den Fall des Schah-Regimes, den Untergang des sowjetischen Imperiums – all das hat Ryszard Kapuscinski genau beschrieben. Eine Begegnung mit dem großen Reisenden, der heute siebzig Jahre alt wird
Aber er ist notwendig, meint der amerikanische Politologe Benjamin Barber: Ein Gespräch über den Kampf zwischen „McWorld“ und „Dschihad“, die Gefahren der Globalisierung und die notwendigen Schritte im Kampf gegen den Terrorismus
Nicht den Tätern, den Augenzeugen gefolgt: Paul Greengrass’ deutliche politische Stellungnahme in „Bloody Sunday“ wurde mit dem zweiten Goldenen Bären belohnt
Nicht einmal der Ort der Ausstellung wird reflektiert, der aber vielfachen Anlass zur Kontextualisierung böte: In der Holocaust-Ausstellung im Berliner Kronprinzenpalais soll auch die Realgeschichte der so genannten Vergangenheitsbewältigung in beiden deutschen Staaten zur Darstellung kommen
Protest gegen den Rechtspopulismus von Jörg Haider? Drei junge Autoren aus Wien beschreiben in ihren aktuellen Romanen die Flucht aus einer Welt, in der „fleißige Leistungsträger“ gefragt sind. Damit kommen sie Österreichs Gegenwart sehr nahe
Vom germanischen Siegfried zum biblischen Samson: Werner Herzog überschätzt die breiten, kräftigen Schultern von Zische Breitbart, dem Helden seines Films „Invincible“
Im globalen Jagdrevier des Kapitän Ahab: Herman Melvilles Roman „Moby Dick“, kürzlich in neuer deutscher Übersetzung erschienen, darf als Kommentar zur politischen und historischen Situierung der amerikanischen Gesellschaft gelesen werden
Seine Texte waren kein Hohelied afrikanischer Identität, sondern Werkzeugkiste für globale Abhängigkeiten und Einwanderung: Am 6. Dezember ist der 40. Todestag von Frantz Fanon