■ Kanzler Schröder wird als der große Holzmann-Retter gefeiert. Günstig, so kurz vor dem gefürchteten SPD-Parteitag. Doch politischen Freunden und Beratern ist ganz mulmig
■ Die jüngsten Erfolge der CDU, die mit der Landtagswahl in Hessen begannen und sich wohl auch morgen fortsetzen werden, kommen zu früh. Sie behindern eines der wichtigsten Projekte der Partei: Die bitter nötige programmatische Erneuerung. Bleibt sie aus, könnten die Triumphzüge von heute den Grundstein für die Niederlage von morgen legen – spätestens bei der nächstenBundestagswahl
■ Dem Regierenden Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen, ist jedes Argument recht, um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Herzen der Stadt zu verhindern
Die deutsche Justiz hat es nur mühsam und hauptsächlich erst unter dem Druck der linksliberalen gesellschaftlichen Stimmung der sechziger Jahre geschafft, sich von Nazitraditionen zu lösen. Wie es dazu kam und was daraus für die Zukunft folgt – erörtert in Teil IV der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Christian Semler
■ Heute starten die Energiekonsensgespräche zwischen Atomindustrie und Bundesregierung. Trotz Gegenwehr beharrt Umweltminister Trittin (Grüne) auf dem raschen Ausstieg. Und er setzt noch eins drauf: „Die Wiederaufarbeitung findet schon jetzt in einer rechtlichen Grauzone statt.“
Vor fünfzig Jahren, am 23. Mai 1949, wurde das Grundgesetz verkündet – der Gründungsakt der Bundesrepublik Deutschland. Der Nachfolgestaat des NS-Mörderregimes integrierte zunächst die alten braunen Eliten. Warum heute trotzdem von einem neuen, demokratischen und zivilen Deutschland gesprochen werden kann, bilanziert in vier Brüchen ■ Micha Brumlik