Aufführungen als Variationen in Empfindungsräumen und Realzeit: Beim Spielart-Festival in München wurden die Schauspieler auf „Zeitreisen“ geschickt ■ Von Sabine Leucht
Neues aus dem Privatleben großer Dichter: „Die Braut“ von Egon Günther ist nun schon der dritte Film, der sich um Weimarer Klassikergeschichten dreht – freilich mit feinem Gespür für gut gewählte Motive und sanfte Dekonstruktion ■ Von Cristina Nord
Wenn die kleinen Angler mit den großen Träumen alle gegangen sind, kommt Oswald Pfeifer. Er bleibt die ganze Nacht und holt sich die größten Brocken. Ein Anglerporträt ■ Von Hans Korfmann
■ Schreiben ist ein Beruf, der sich von schrecklichen Dingen nährt. Natalia Ginzburgs Helden arbeiten sich jedoch zu freundlicher Nachsicht vor. Romane und Geschichten, neu zu entdecken
■ Der gefährdete „Aufbau“, die einzige deutschsprachige jüdische Wochenzeitung Amerikas, kann noch gerettet werden. Die Ausrichtung des Profils auf Deutschland könnte eine Chance sein
Einzelleser und badebehoste Männer versammeln sich, Politik wird verkunstet, auf Parties reden alle über Gruppensex. Ein Potpourri sommerlicher Impressionen ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Ist dies der Beginn eines Alterswerkes? Ausgerechnet anhand von Sartres „Schmutzigen Händen“ beginnt sich Frank Castorf für das Menschliche zu interessieren. Das Politische verwischt in der Berliner Volksbühne dabei ins Irgendwie, dafür blinkt rührender Glamour ■ Von Petra Kohse
Thomas Geve hat als Kind drei Konzentrationslager überlebt. Nach seiner Befreiung hat der Zwölfjährige Bilder über die Lagerwelt gemalt. Die Gedenkstätte Buchenwald veröffentlicht diesen kindlichen Bilderzyklus über Selektionen und Todesmärsche ■ Von Thekla Dannenberg
Die letzten ruandischen Hutu-Flüchtlinge aus Kongo/Ex-Zaire kehren jetzt nach monatelanger Odyssee nach Ruanda zurück. Gerade ihre Rückkehr reißt Wunden auf in einem Land, das aus der gesellschaftlichen Polarisierung zwischen Tätern und Opfern des Völkermordes noch nicht herausgefunden hat ■ Von Kadir van Lohuizen (Fotos) und Burkhard Bartel (Text)
Wolfgang Kneese ist 1965 aus der deutschen Colonia Dignidad in Chile geflohen. Nicht fliehen konnte er vor den Erinnerungen. Aber kämpfen: Um seine Würde, sein Recht und für die Bestrafung des Sektenchefs Paul Schäfer ■ Von Bernd Pickert