Joschka Fischer hat ein Buch über die Globalisierung geschrieben, das verunsichern will. Oskar Lafontaine und Christa Müller haben eines geschrieben, das Arbeit und Wohlstand sichern will. Die Lektüre wirft die Frage nach der Gemeinsamkeit von Rot/Grün auf ■ Von Dieter Rulff
Helden sind auch nur Privatleute: Eva-Maria Hagen erzählt in „Eva und der Wolf“ von einer großen Liebe, die „ewig dauert bis auf weiteres“. Berichtet wird reichlich Intimes, aber wenig Märchenhaftes über DDR, Dissidenz und den jungen Wolf Biermann ■ Von Anke Westphal
Aktienkurse steigen ohne Ende. Waffen- und Drogenhandel, Aids, saurer Regen und Radioaktivität kennen keine Grenzen. Grenzenlosigkeit ist eine gewaltsame totalitäre Utopie. Was wurde aus dem emanzipatorischen Versprechen von Freiheit und Fortschritt? ■ Von Hermann Pfütze
■ Der Orden der Mutter Johanna Indulgentia will die ganze Welt jetzt über das Internet von Aids befreien. Auch in Deutschland haben zahlreiche homosexuelle Organisationen das neue elektronische Mediu
■ Marta Sebestyen und Daniel Hamar gehören mit ihrer Gruppe Muzsikas zu den führenden Vertretern der ungarischen Tanzhaus-Bewegung, die in den 70er Jahren ein Revival traditioneller Volksmusik einleitete. Ein Gesprä
Paul Verhoevens „Starship Troopers“-Expedition nach Robert A. Heinleins Sci-fi-Bestseller aus den Jahren des Sputnik-Schocks ist eine grandiose Unterhaltungsmaschine – den Kultfilm hat er verfehlt ■ Von Brigitte Werneburg
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, blinken die roten Herzen im wintergrauen Ruhrpott. In der Pionierrepublik Bochumer Schauspielhaus ist Halbzeit: Seit zweieinhalb Jahren schuften Leander Haußmann und die Seinen im Dienste der kollektiven Fröhlichkeit ■ Von Matthias Wolf
■ Jackie O. war Präsidentengattin und heiratete den reichsten Mann der Welt. Jackie, die Oper, stilisiert sie zur Ikone. Komponist Michael Daugherty über Amerika und Avantgarde
Familienbande VII: Die Triade Mutter – Vater – Kind durchdringt Generationen und Kulturkreise. Wie aber geht man mit der Elternfixierung bei Kindern von anderen Leuten um, wenn man selbst keine hat? Eine kurze Erzählung über die Kinderlosigkeit ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
Als der Kalte Krieg begann: Vor 50 Jahren trafen sich – erstmals und letztmals nach 1945 – Ost- und Westautoren zum „gesamtdeutschen Schriftstellerkongreß“ ■ Von Michael Rohrwasser
Ignorieren, wiederholen, abbrechen: Matthias Polityckis „Weiberroman“ über die Vergeblichkeit männlichen Erwachsenwerdens in den 70ern ■ Von Jörg Magenau
Jungen Aussiedlern aus den GUS-Staaten fällt es schwer, in Deutschland Fuß zu fassen. Ausgrenzung ist Alltag, oft bietet nur die Clique Geborgenheit ■ Von Stephanie Risse
Das Konzept der multikulturellen Gesellschaft ist ambivalent. Es droht, mit dem Begriff der „Differenz“ in Wahrheit soziale Ungleichheiten zu zementieren, und seine Förderung bewirkt letztlich die Anerkennung dieser Ungleichheit ■ Von Kenan Malik
Albert Gabriel alias Arj Snoek ist 17 Jahre und hat gerade sein erstes House-Album gemacht. Neben der Schule und mit links ■ Von Jochen Bonz und Thomas Groß