Warum das Buch von Daniel Goldhagen, „Hitlers willige Vollstrecker“, so erfolgreich ist: Es ist pornographisch. Es ist konservativ und eminent amerikanisch. Es ist moralisierend, und es legt offene deutsche Wunden bloß. ■ Von Y. Michal Bodemann
Freundlicher Reaktionär: Herbert Rosendorfer, einer der am meisten unterschätzten Gegenwartsautoren, zeigt sich in „Absterbende Gemütlichkeit“ als Chronist des Kleinbürgertums ■ Von Walter Klier
Franz W. Seidler, Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, ehrt in seinem Buch „Die Kollaboration“ die Zusammenarbeit mit der Wehrmacht und den Nazis als gute Tat gegen Bolschewismus, Freimaurerei und „internationales Judentum“ ■ Von Klaus Theweleit
■ Seit 50 Jahren existiert an der Upper East Side ein Stammtisch von Überlebenden des Holocaust. Ein Dokumentarfilm der ARD porträtiert ihn heute um 23.00 Uhr
■ Es war eine Art Parallel-Universum zum Aufstieg und Fall des deutschen Faschismus: Cuini Amelio-Ortiz hat die Geschichte des argentinischen "Hotel Eden" dokumentiert (So., 21.15 Uhr, 3sat)
Er wurde nie Kanzler, trotzdem gehört der Sozialdemokrat Kurt Schumacher zu den Siegern der Nachkriegsgeschichte. Peter Merseburger beschreibt einen unversöhnlichen Gegner von Adenauers Politik der Westbindung ■ Von Rudolf Scharping
Das Land der unbegrenzten Projektionsmöglichkeiten – ein Prachtband über die gemischten Gefühle bei der „Amerikanisierung Europas“ ■ Von Richard Herzinger
■ Otto Köhler wußte, daß der Journalist Peter Grubbe im Krieg Claus Volkmann hieß – und Nazi war. Er hat es verdrängt, schließlich schrieb Grubbe nach 1945 für die gute Sache