■ Der Kampf am Golf lohne sich, und man sei auf dem richtigen Weg — so lautete am Dienstag abend die Botschaft des obersten Kriegsherrn der USA an das Volk. Für die neue Weltordnung dürften die USA als moralische Führungsinstanz kein Mittel scheuen — so Bush während seiner von anhaltendem Applaus begleiteten Rede zur Lage der Nation.
■ Die US-Medien können sich in ihrer Kriegsbegeisterung kaum zurückhalten/ Militärexperten diskutieren im Fernsehstudio über die Notwendigkeit eines anschließenden Bodenkrieges
■ Am Morgen des 16. Januars hielt die Bevölkerung der irakischen Hauptstadt den Atem an. Nachdem das von der UNO verhängte Ultimatum zum Abzug der irakischen Truppen aus Kuwait verstrichen ist, bereitet sich die Bevölkerung auf den Krieg vor. Opposition gegen das Saddam-Regime ist schier aussichtslos.
■ In den Vietnamkrieg schlitterte US-Amerika allmählich hinein. Nach der Genfer Begegnung ist die Stimmung düster und bedrückt: Über vier Fünftel der US-Bürger glauben nun an Krieg. Aus Washington Rolf Paasch.
■ Ein offener Brief des US-amerikanischen Schriftstellers E.L. Doctorow („Billy Bathgate“) an Präsident Bush/ Plädoyer für die Fortsetzung des Embargos
■ Die meisten der gut 800 angereisten Journalisten hatten sich auf einen der kürzesten Termine in der Geschichte der internationalen Diplomatie eingerichtet. Es wurde ein ganzer Tag daraus — allein das gilt schon als mittlere Sensation.
■ Der US-Kongreß wird nun zur Kriegsfrage Position beziehen müssen/ Die Bevölkerung möchte, daß die Administration ihre Verhandlungsbemühungen verstärkt
■ Noch für diese Woche wurde ein Treffen zwischen der EG und Irak in Algier angepeilt/ Es soll „über alles geredet werden“, einschließlich des Palästina-Problems
■ Die irakische Führung hat am Samstag das Angebot der USA zu direkten Gesprächen über eine friedliche Beilegung des Golfkonflikts angenommen. George Bush nahm mit seiner Offerte seinen Kritikern zunächst den Wind aus den Segeln. Irak fordert nach wie vor die Aufnahme der Palästinenserfrage in den Themenkatalog.
■ Israel zieht den Krieg einer friedlichen Lösung am Golf vor/ Regierung fürchtet verstärkten internationalen Druck auf Israel, die Palästinenserfrage zu lösen
■ Bis zuletzt waren am Donnerstag im Vorfeld der Sitzung des UN-Sicherheitsrates US-Diplomaten um einen weitestgehend einheitlichen Segen der Völkergemeinschaft für ihr Wüstenabenteuer bemüht. Der Irak wertete die Entschließung schon vor der Verabschiedung als Kriegserklärung.
■ Nicht nur die Sowjets hinterlassen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ein unüberschaubares Maß an Umweltverseuchung. Auch die US-Army hat in ihren deutschen Einrichtungen durch Öl, Benzin und Schmiermittel Boden und Wasser gründlich verseucht. Das geht aus einem jetzt vorliegenden internen Bericht der US-Armee hervor. Von Ausmaß und Kosten wollen die Militärs lieber nichts wissen. Und das hat seinen Grund, denn zahlen sollen nach Meinung des Pentagon die Deutschen.
■ Interview mit William B. Quandt, Ex-Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats unter Präsident Nixon und rechte Hand des Sicherheitsberaters Brzezinski für den Nahen Osten / Quandt ist jetzt am Brookings Institution in Washington