■ Die Atomkraftgegner wollen mit ihrem Protest nicht aufhören, solange die AKWs nicht sofort abgeschaltet werden. Doch manche wissen nicht, ob sie die nächste Sitzblockade wirklich mitmachen
■ In den nächsten Tagen befindet das britische Oberhaus darüber, ob der chilenische Ex-Diktator Augusto Pinochet weiter festgehalten werden darf. Zwar geben sich seine Gegner vorsichtig optimistisch – doch daß dem ehemaligen Militärchef der Prozeß gemacht werden kann, ist zweifelhaft
Wer vor zwanzig Jahren als junger Mensch etwas auf sich hielt, setzte alles daran, sich als Außenseiter, ja als Rebell, Freak oder Widerständler zu profilieren. Ein Verweigerer dieser Rollenmodelle geriet schnell in Verdacht, Spießer zu sein, Kleinbürger und Duckmäuser. Also ein Mensch, der die schlechten bestehenden Verhältnisse beschönigt und kleingeistig verteidigt: Ein modernes Schmuddelkind, mit dem niemand spielen wollte. Heutzutage wirkt das Vokabular, wirken die Ikonen des Rebellischen nur nch aufreizend und komisch. Auch deshalb, weil sich mittlerweile selbst Unternehmer oder Funktionäre der F.D.P. gerne als Barrikadenkämpfer gegen die versteinerten Verhältnisse feiern lassen – ganz ohne Ironie. Portraits, Glossen und ein Essay über den stillen Tod der klassischen Heldenfigur der siebziger Jahre ■ Von Michael Rutschky
■ Schwere Vorwürfe hat der nigerianische Oppositionsführer Moshood Abiola noch kurz vor seinem Tod gegen UN-Generalsekretär Kofi Annan erhoben. Niemals habe er auf seine Ansprüche als Sieger der Wahlen von 1993 verzichtet, schreibt Abiola in seinem letzten Brief an seine Familie
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
■ Für Heinrich von Pierer, dem Vorstandsvorsitzenden von Siemens und Vorsitzenden des Asien-Pazifik-Ausschusses, ist die asiatische Wirtschaftskrise ein vorübergehendes Phänomen
■ Trotz wilden Schießereien, Krawallen, Chaos: In Albanien wird am Sonntag gewählt. Wenn nichts mehr hilft, soll wenigstens das Kreuz in der Urne dem Land neue Stabilität bringen. Aus Tirana Barbara Oertl
■ Morgen wird das Hauptkontingent der multinationalen Friedenstruppe in Albanien eintreffen. Im Süden des Landes betrachtet man die "humanitäre Mission" der Europäer mit Skepsis. Aus Vlore Werner Raith
■ Auf Flößen, Kuttern und Marineschiffen treffen Albaner in Italien ein. Die Küstenwache läßt sie seit gestern ins Land. Viele wollen „auf gar keinen Fall zurück“