■ In den Betrieben und Fabriken Ostdeutschlands herrscht der permanente Ausnahmezustand. Die Gewerkschaften stemmen sich gegen die sozialen Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Die Menschen haben kaum einen individuellen Ausweg und hoffen auf die Hilfe der Gewerkschaften. Die Ostkollegen müssen sich erst an die neue Rollenverteilung von Arbeitgeber und Werktätigen gewöhnen, zumal wenn ehemalige Genossen plötzlich den Hardliner-Kapitalisten spielen. Ein Bericht aus Leipziger Metallbetrieben. VONMARTINKEMPE
Über die Dreharbeiten zum neuen Film von Jean-Luc Godard in der taz und in Stralsund „Solitudes“ wird von der Einsamkeit der ehemaligen DDR handeln ■ Von Thierry Chervel
Während der Bagdader Brandt-Misson wurden Humantitätsgefühle und Tränendrüsen strapaziert/ Etliche Experten, die der Unterhändler mitnehmen durfte, hatten für deutsche Unternehmen kassenfüllend Iraks Militärmaschinerie hochgepäppelt/ Saddams Lieblinge waren bereits frühzeitig ausgereist ■ Von Thomas Dreger
■ Ein Interview mit Zbigniew Bujak, dem Sprecher der „Bürgerbewegung — Demokratische Aktion“ ROAD, über die Zukunft der Wirtschaft, das politische Engagement der Frauen und die Ambitionen der Bürgerbewegung/ Ihr Kandidat für die Präsidentschaftswahlen am 25.11. ist Tadeusz Mazowiecki
■ Ein Gespräch mit türkischen StudentInnen und SchülerInnen im vereinigten Deutschland über linke Ausländerfreunde, deutsche Monokultur, Jugendgangs, Tücken der deutschen Staatsbürgerschaft und ein neues Selbstbewußtsein der zweiten Generation/ „Die Jugendgangs haben das Schweigen gebrochen“
Der Rückgang des Tourismus in Italien hat keineswegs nur negative Auswirkungen/ Die Ära des „Postgermanismus“ hat begonnen/ Man entdeckt die Unabhängigkeit vom Wohlwollen deutscher Reiseunternehmen/ Rückgang der Besucherzahlen nützt dem Umweltschutz und stärkt das Selbstwertgefühl ■ Aus Italien Werner Raith
Über die vergessenen Opfer des Zigeunerlagers Berlin-Marzahn undüber die schwierige Aufstellung eines Gedenksteins im antifaschistischen SED-Staat ■ Von Reimar Gilsenbach
Sowjetische Veteranen aus dem „Arbeitskampf“ suchen in Massenblätter und wissenschaftlichen Publikationen nach Trost Radikale Infragestellung alter Prinzipien ohne neue Orientierung/ Nicht Marx war schuld, sondern die falschen Marxisten ■ Aus Moskau Umberto Cerroni
■ Angeregt durch den Entwurf des Runden Tisches für eine neue Verfassung machen sich inzwischen Frauen verschiedener politischer Hintergründe für mehr Frauenrechte in der Verfassung stark/ Was aber können solche Initiativen bei den aktuellen Machtverhältnissen bewirken?/ Ein Gespräch
Rezension der Bundestagsdrucksache 11/7760: Kein Vertrag über eine Einigung, sondern die Einigung über einen Vertrag Irgendwann werden wir für diesen politischen Konstruktionsfehler zu zahlen haben ■ Von Ulrich K.Preuß
■ Seit einigen Jahren hat Sendero Luminoso seine Aktivitäten auf das Herz Perus ausgeweitet / Unmittelbare Bedrohung für Energie- und Lebensmittelversorgung der Hauptstadt Lima / Der brutale Krieg zwischen Guerilla und Militär hat die Agrargesellschaft der Hochanden zerstört Das Militär mordet, raubt und vergewaltigt, Sendero Luminoso bewegt Städter, Wanderarbeiter und Entwicklungshelfer zur Flucht / Nur die Bäuerinnen bleiben, als letztes Opfer der Gewalt / Verwaltungsstrukturen sind weitgehend zerstört, i Dörfern und Städten geht die Angst um
■ „Die Töchter der Emanzen“ - eine Tagung in Berlin / Frauen suchen den pragmatischen Konsens, passe ist der Streit um die eine Wahrheit Die theoretische Begründung lieferte eine US-amerikanische Übermutter / Catherine Stimpson plädierte für die Politik des Unterschieds
Ein bislang unheilbarer Rebenbefall macht den Winzern in Bordeaux und Cognac zu schaffen / Erste Vergleiche mit der Reblausplage Der Basler Chemiekonzern Sandoz kommt mit der chemischen Schere zu Hilfe / „Safer-cutting“ und eiserne Hygiene im Weinberg gefordert ■ Von Alexander Smoltczyk
■ Vergangene Woche starb unsere langjährige Frauenredakteurin und Autorin, Maria Neef-Uthoff im Alter von 43 Jahren. Dieser Text - einer ihrer schönsten - entstand zwei Jahre ...