In der Zeit des Kalten Krieges war die europäische Landkarte noch klar strukturiert: Es gab den kapitalistischen Westen, und es gab den kommunistischen Osten. Seit dem Fall der Mauer und der Auflösung der politischen Blöcke hat der Begriff Mitteleuropa eine Renaissance erlebt. Doch wie will man die Mitte Europas definieren – politisch, religiös oder kulturell? Nicht zuletzt die Osterweiterung der Nato macht deutlich, daß Europas Koordinaten ins Fließen geraten sind. Wie schon so oft in der Geschiche. Ein politischer Essay ■ VonTimothy Garton Ash
Der Rechtsradikale Jean-Marie Le Pen unterliegt vor Gericht im Streit mit seinem politischen Ziehsohn Bruno Mégret um den Namen Front National ■ Aus Paris Stefan Brändle
Das jüngste Gerangel um die Einrichtung eines Weltgerichtshofes schafft Verwirrung: Sind die klassischen Nationalstaaten nun am Absterben oder werden sie eine Renaissance feiern? Über den Zustand nationaler Souveränität ■ Von Andreas Zumach
Rußland trägt seinen letzten Zaren zu Grabe. Der verschwiemelte Umgang mit der Zeremonie zeigt: Kirche und Politik haben sich immer noch nicht entschieden, wie sie sich zur eigenen Geschichte stellen wollen. Die Russen – ein gebeuteltes Volk auf der Suche nach einer neuen Identität ■ Von Klaus-Helge Donath
Nürnberg will Rüstungsfabrikant Karl Diehl zum Ehrenbürger ernennen. Während der NS-Diktatur ließ er Häftlinge eines Konzentrationslagers und Zwangsarbeiter für sich arbeiten ■ Von Bernd Siegler
Der Rechtsausschuß des Bundestags verabschiedet einen von Koalitionsparteien und SPD getragenen Entwurf zur Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren. Kritik von Bündnisgrünen ■ Von Anita Kugler