Autorenrechte statt Geschäften der Medienkonzene: Das World Wide Web von heute bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück, die das System „Xanadu“ schon vor 40 Jahren entworfen hatte
In der Berliner Literaturwerkstatt stellten Florian Thalhofer und Tobias Freudenreich ihre digitalen Hypertexte „Kleine Welt“ und „Karen B.“ vor. Dabei ging es ihnen weniger um Interaktivität als ums Erzählen und um Spannung
Ein neuer Staatsvertrag zum Jugendschutz wird die staatliche Kontrolle über das Internet erweitern. Die Sozialdemokraten leisten dabei tatkräftige Vorarbeit für die Interessen der Medienindustrie
In ihrem Entwurf für ein neues Urheberrecht hat die Regierung die Bibliotheken vergessen. Das Gesetz sollte Rechtssicherheit für den Gebrauch von Onlinemedien schaffen, es könnte die öffentliche Ausleihe digitaler Dokumente aber strafbar machen
Das World Wide Web leidet nicht daran, dass es kommerziell genutzt wird. Es könnte ein perfektes Instrument für den Einzelhandel sein, aber es wird heute noch immer völlig falsch programmiert
Alvar Freude und Dragan Espenschied, Studenten der Merz-Akademie Stuttgart, programmieren mit Andreas Milles gemeinsam Websites, die Demonstrationen gegen die Zensur sein wollen
Der Historiker Hermann Weber schildert seinen Weg vom „gläubigen Kommunisten“ zum „kritischen Sozialisten“. Seine Autobiografie berichtet dabei nicht nur von seinem Leben, sondern gewährt auch faktenreiche Einblicke in die Kaderschmiede der DDR, die Parteihochschule „Karl Marx“
Nach Zweifeln an ihrer Finanzstärke kontert die Verlagsgruppe Holtzbrinck mit einer Interview-Offensive. Und liefert unfreiwillig einen Vorgeschmack auf die künftige publizistische Vielfalt
Die Deutsche Bahn AG und „radikal“: Die alten Onlineausgaben auf einem niederländischen Server sollen gelöscht werden, und keine Suchmaschine darf Links anzeigen, unter dem sie gespiegelt sind
Habbo Knoch betrachtet subtil und klar die Wandlungen der visuellen Erinnerung an den Holocaust. Sein Werk ist ein gewichtiger Beitrag zu einer populären Kulturgeschichte der Fünfzigerjahre
Die amerikanische Erinnerungskultur ist weithin geprägt von Fälschungen und Sinnstiftungen der Weißen. Das belegt der Soziologe James W. Loewen in einer engagierten und fulminanten Studie
Ulrike Heider erinnert sich an ein ausgeflipptes Leben. Ihr biografischer Entwicklungsroman ist ein schmerzhaftes und authentisches Dokument der wilden Jahre in der Frankfurter Sponti-Szene