Oskar Negt, international renommierter Soziologe und Philosoph, warnt im Gespräch mit der Kontext:Wochenzeitung im Rahmen der Reihe über die Arbeitswelt vor einer Auflösung der Gesellschaft. Die sieht er vor allem durch eine umfassende Kommerzialisierung bedroht. Existenzielle Probleme wie der Konflikt zwischen Arm und Reich würden massiv verdrängt – auch mittels Mega-Events wie der Fußball-EM
Sie setzt „auf Sieg“ und will gleichzeitig „verhärtete Fronten auflockern“. Bettina Wilhelm, 47, Anfang Mai von der Stuttgarter SPD bei nur einer Gegenstimme zur Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl nominiert, demonstriert Selbstbewusstsein. Die parteilose Erste Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall verortet sich selbst in der Mitte zwischen dem konservativen Kandidaten Sebastian Turner und dem grünen Bewerber Fritz Kuhn. Vor der Wahl will sie keine politischen Absprachen treffen. Zu ihren Hauptzielen gehört die drastische Verbesserung der aus ihrer Sicht skandalös schlechten Kinderbetreuung in der Landeshauptstadt. Die Stadtwerke sollen zu 100 Prozent rekommunalisiert werden
Das Geschäft mit dem Elend ist für manche deutsche Bank außerordentlich lukrativ – solange ihr niemand auf die Schliche kommt. Banken spekulieren mit Nahrungsmitteln und sie finanzierten Rüstungskonzerne. Darunter solche mit weltweit geächteter Streubombenmunition. Allen voran als Global Player die Deutsche Bank. Aber auch die Landesbank Baden-Württemberg mischte mit, bis sie dabei ertappt wurde
PIRATEN I Sie liebten die Freiheit genauso wie ein Glas guten karibischen Rum – echte Piraten. Mit Holzbeinen, Augenklappen und verfilzten Bärten enterten sie sich kreuz und quer durch die sieben Weltmeere, vergruben Gold und Juwelen auf einsamen Insel, die man nur noch mit vergilbten Schatzkarten wiederfand … war es so? Nicht ganz, sagt Michael Kempe, Piratenforscher, und räumt mit einigen Klischees auf. Immerhin: Papageien gab es an Bord tatsächlich
Der Wert der Kunst war, ist und bleibt Behauptung. Die irrsinnigen Summen, die gezahlt werden, sind realer Wahnsinn, der mit rationaler Marktlogik nichts zu tun hat.
Ali Schmeißner war einmal einer der prominentesten Köpfe der schwäbischen Grünen. Doch Ende der 80er-Jahre riss ihn die Spielsucht in den Abgrund. Heute, wo seine einstigen Weggefährten in Baden-Württemberg auf dem Gipfel ihres Erfolges stehen, lebt der alte Fundi als Hartz-IV-Empfänger in Tübingen
Mario Gomez kennt jeder. Er ist Spanier, Schwabe und der teuerste Fußballspieler der Bundesliga. Er kommt aus Unlingen. Dort im Oberschwäbischen lieben alle ihren Super-Mario. Fast alle. Denn dort hat sich „der Mario“ einen Betonbunker auf die grüne Wiese gestellt, den viele Dorfbewohner scheußlich finden
Der Solidarpakt sollte nicht bloß ein olles Ost-West-Ding sein. Wenn die Länder die Verpflichtung gegenüber Bürgern ernst nähmen, würden sie den Bund zwingen, die Steuern zu erhöhen.
Die Schlammschlacht beginnt. Das ist kein Satz von Kontext, sondern von Andreas Renner, der OB von Stuttgart werden will. Der CDU-Mann hat in seiner Vita einen falschen Titel geführt und flugs den Staatsanwalt an der Backe gehabt. Aber halt: der „Abschussversuch“ wie im Fall Guttenberg ist nicht alles. Renner spricht auch über S 21, seine Bischofsbeleidigung und seine Gegenkandidaten. Die CDU nominiert ihren Kandidaten am 17. März.
„Ich habe gekämpft und verloren“, sagt Winfried Kretschmann im Interview mit der Kontext:Wochenzeitung. Mehr als zehn Jahre habe er mit „Herzblut und innerster Überzeugung“ gegen S 21 gestritten. Doch jetzt müsse er das Projekt durchsetzen. Das bereite ihm Pein, sei aber sein „Dienst an der Demokratie“. In dem sehr persönlichen Gespräch bekennt der grüne Ministerpräsident, dass sein Amt „härter ist, als ich dachte“. Sein Glaube gebe ihm jedoch die Gewissheit, dass „ich als Mensch nicht gescheitert bin, wenn ich als Politiker scheitere“. Zuletzt war er in Exerzitien im Kloster Maria Laach