Flugblätter und weiße Farbe im Museum, eine Anzeige von Intellektuellen in der „FAZ“: Genau am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wurde die Flick Collection zum Ziel von gleich zwei Attacken
Klaus Theweleit kritisiert in seinem neuen Buch „Der Knall“, was den Kulturkritikern zum 11. September so alles einfiel.Das ist über weite Strecken klug und scharfsichtig, kann aber mit seinem besserwisserischen Ton auch ganz schön nerven
Der 11. September war das überfällige Ende der seit zwei Jahrzehnten kursierenden Überzeugung, dass „die Medien“ eine einzige andere und geschlossene Welt wären. Mit dem beliebten Baudrillardismus müsste man jetzt endlich aufhören können
Mit dem Film „Tomb Raider“ haben auch Kulturwissenschaften und Feuilleton Lara Croft entdeckt. Man feiert den Digi-Feminismus und lässt den ideologischen Müll einfach durchrutschen. Wie eine Heldin zwischen Karikatur und Wichsvorlage zum Paradigma einer neuen Kulturindustrie wird
Leben lernen in der Warenwelt: Die Ausstellung „Les Années Pop“ im Pariser Centre Pompidou zeigt die Sixties als Gesamtkunstwerk – mit einem spöttischen Argwohn gegenüber der US-Ikonografie
Das war der Sommer, der war: Kunst im öffentlichen Raum. Von Bonn bis Bregenz, von Hamburg bis Leipzig und von Singen bis anderswo dienen künstlerische Events dem lokalen Städtetourismus
Automobilliebe ist schöner als Sex: Dominic Sena erhebt in seinem Film „Nur noch 60 Sekunden“ den Karossenklau zu einer noblen Sache. Der Plot um männliche Allmachtsgefühle ist gnadenlos konventionell – aber immerhin wird dabei eine Menge Holzspielzeug, als Inbegriff des Bösen, zertrümmert
Zwischen Rampenkitsch und Realismus oder Wenn sich das Kino im Theaterstaub räkelt.John Turturros Regiedebüt „Illuminata“ ist eine nostalgische Revue mit theatralen Ambitionen
Schickt „Käpt’n Blaubär – Der Film“ unsere Kinder mit völlig antiquierten 68er-Werten ins harte dritte Jahrtausend? Eine besorgte Würdigung ■ Von Diedrich Diederichsen