Wer die Front übersteht, fällt ins Nichts einer desinteressierten Nachkriegsgesellschaft: Luise Voigt inszeniert Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ in Oldenburg als Drama vereinzelt Verlorener, Premieren-Reenactment inklusive – ein gelungener Saisonauftakt
Im zweiten Teil seiner Ausstellungsformat-Experimente baut der Kunstverein in Hamburg ein „Corona Sound System“ auf und präsentiert ziemlich konventionelle Klanginstallationen
Abbild und Abgebildetes in eins gesetzt: Susanne Kriemann setzt sich in der Reihe „Fotografie neu ordnen“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mit der Vermischung von Organik und Synthetik auseinander, unter anderem mit Fotos von kontaminierten Pflanzen
Die Ausstellung „Neuspréch“ im Bremer Zentrum für Künstlerpublikationen an der Weserburg versammelt Kunst, die mit Sprache spielt. Das zeigt auf so unterhaltsame wie fordernde Weise, dass es mit der Eindeutigkeit der Worte so ganz weit nicht her ist
Ben Frosts Oper über den NSU-Mord an Halit Yozgat ist wegen Corona bislang nicht zur Uraufführung gekommen. Erste Einblicke hat die Staatsoper Hannover hinter verschlossenen Türen nun als Film präsentiert
Schleimig und spitzzahnig: Gerrit Frohne-Brinkmanns Installation „Backdrop“ in einer Tiefgarage in der Hamburger Hafencity ist das dritte Projekt von Hafencity-Kuratorin Ellen Blumenstein – eine kleine Intervention, die zum Stehenbleiben in der Zweckarchitektur einlädt
Das Bucerius Kunst Forum in Hamburg zeigt in Zusammenarbeit mit der Londoner Tate die erste große Retrospektive des britischen Malers David Hockney hierzulande
In Celle und Hannover steht Goethes Version des Iphigenie-Dramas auf dem Programm. Während Iphigenie in Celle ihre Geschichten für Jugendliche als Angststörung erlebt, setzt Regisseurin Anne Lenk in Hannover auf Kritik an Männermacht und der Macht sozialer Milieus
Dreimal ist Wajdi Mouawads Identitätstragödie „Vögel“ im Norden zu sehen – als Happy-End-Lovestory, Thesen-Spiel im TV-Serien-Stil und Selbstauflösungsdrama mit Pathos