■ Auf unseren Bildschirmen ist der Krieg immer noch sauber. Die Militärzensur beider Seiten verweigert der Weltöffentlichkeit Bilder von den Zerstörungen und Informationen über die Opfer im Irak. So sind wir bisher auf Plausibilitätsüberlegungen von Experten und auf Augenzeugenberichte angewiesen.
■ Die amerikanische „Operation Wüstensturm“ zerstörte wichtige irakische militärische Ziele ohne nennenswerte Gegenwehr. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung ist noch unbekannt. Die Türkei gibt ihre Militärbasen für Angriff frei.
■ Der Wahlkampf um das Präsidentenamt hat nicht nur die polnische Parteienlandschaft, sondern die Gesellschaft als ganze tief gespalten. Lech Walesa, den charismatischen Solidarność-Chef, und den bürgerlichen Premier Tadeusz Mazowiecki trennen mittlerweile Welten. Und dann ist da noch Stanislaw Tyminski, ein Rückwan- derer aus Kanada, dem die Meinungsforscher bis zu 17 Prozent voraussagen.
■ Gottfried Forck, Bischof von Berlin-Brandenburg und zunächst verschmähter Mittler zwischen Senat und Hausbesetzern, kritisiert die Räumungen INTERVIEW
■ Sechs ehemalige Mitglieder der RAF, im Juni in der DDR festenommen, haben ausführlich über die Anschläge aus den Jahren 1977-81 berichtet, an denen sie selbst beteiligt waren. Bundesanwalt von Stahl ...
■ Eine Woche nach der spektakulären polizeilichen Durchsuchung der PDS-Zentrale hat der Schatzmeister der Partei gestanden: Er selbst steht hinter dem Versuch, 107 Millionen auf einem Auslandskonto verschwinden zu lassen. Gysis Versuch, für die SED-Nachfolgepartei um Glaubwürdigkeit zu werben, scheint damit gescheitert.
■ Verquollener Optimismus ist angesagt bei der Zeremonie der Vereinigung der beiden sozialdemokratischen Parteien. Eine politische Debatte findet in Berlin nicht statt — 's ist Wahlkampf. Den aber gibt die Demoskopie verloren.
■ Der Vorsitzende des Volkskammer-Ausschusses zur Stasi-Auflösung ist als Sonderbeauftragter für das Stasi-Archiv im Gespräch. Er erläutert, wie mit den Akten verfahren werden soll INTERVIEW
■ Der Teufel wird mit dem Beelzebub ausgetrieben: Hunderttausende Häuser in der DDR sind dringend sanierungsbedürftig. Um Kapitalgeber zu motivieren, hat sich die DDR im Einigungsvertrag ihre Mieterrechte abhandeln lassen.
■ Heute mittag wird der diesjährige Gewinner des Goldenen Löwen bekanntgegeben. Unter den Favoriten sind die Filme von Martin Scorsese, James Ivory, Jane Campion und Aki Kaurismäki. Taz-Redakteurin Christiane Peitz zieht Bilanz.
■ Daß Bonn und westdeutsche Dienste Zugriff auf die Stasi-Akten haben, wollen die Bürgerrechtler in der DDR nicht zulassen. DDR-Politiker schlossen sich dem Protest an und gestanden ein, daß sie beim Staatsvertrag nicht aufgepaßt haben.