Das Merkelsche Atommoratorium entpuppt sich als ein großes Fiasko für Union und FDP. Zu groß ist die Gefahr, dass die AKW-Betreiber es juristisch wieder kippen.
Der Energiekonzern RWE klagt gegen die Abschaltung seines Atomkraftwerks Biblis A. Eine rechtlich saubere Grundlage sei Voraussetzung für das Moratorium.
STRESSTEST Die Reaktorsicherheitskommission (RSK), ein ehrenamtliches Gremium, in dem Wissenschaftler, TÜV-Experten, aber auch Atombefürworter der Energiekonzerne sitzen, bestimmt, wie die Meiler getestet werden. Die 16 Experten sind noch uneins
Die Öko-Partei ist stärker denn je. CDU und SPD verlieren, FDP und Linke sind landesweit unter fünf Prozent. In der Finanzmetropole Frankfurt wird Schwarz-Grün bestätigt.
Er hatte noch nie demonstriert, und dann riss er die Bauern gleich mit: Schon Anfang der 70er Jahre hat Pfarrer Gerhard Ramsauer gegen das AKW Esenshamm geklagt.
Fukushima I ist zwar zum großen Teil wieder an das Stromnetz angeschlossen. Dies aber zu einem hohen Preis: Drei Arbeiter haben eine außerordentlich hohe Strahlendosis abbekommen.
Es läuft wieder für Kurt Beck im Landtagswahlkampf. Spätestens seit der Katastrophe in Japan kämpft seine Herausforderin von der CDU auf verlorenem Posten.
Das Moratorium der Bundesregierung stößt auf Kritik bei den Spitzenverbänden der Wirtschaft. Ein zu schneller Ausstieg könnte die Strompreise hochtreiben. Merkel sagte ein Treffen ab.
Jahrzehnte war die hessische Gemeinde Biblis vom AKW abhängig. Jetzt geht der Meiler wohl vorläufig vom Netz. Nur die Lokalpolitik hofft auf ein Comeback.
Die japanische Selbstverteidigungsarmee bespritzt die Reaktoren 2 und 3 des AKW Fukushima I mit Wasser, um es zu kühlen. An Reaktor 2 ist gelungen, ein externes Stromkabel anzulegen.
Die Atomkraftwerke in Brunsbüttel und Krümmel werden abgeschaltet. Der CDU-Landeschef ist plötzlich ein Atomfeind, die Politik vor Ort will nicht loslassen
Der Wettlauf mit der Zeit im AKW Fukushima hält weiter an. 130 Feuerwehrleute haben mit einem weiteren Kühlversuch begonnen. Aus Reaktorblock 2 steigt weiter Rauch auf.
FDP-Chef Guido Westerwelle widerspricht rechtlichen Zweifeln an den AKW-Stilllegungen. Umweltminister Röttgen plädiert dafür, die längeren Laufzeiten für ältere AKWs ganz rückgängig zu machen.
PROTESTE Die Atomkatastrophe in Japan bewegt die Republik. Spontan gehen bundesweit 100.000 Menschen an 450 Orten auf die Straße. Nun steht eine neue Protestwelle bevor
Merkel will sieben AKWs vom Netz nehmen - vorerst nur für drei Monate. Doch die Regierungskoalition tut sich schwer, den Kurswechsel glaubwürdig zu verkaufen.
Das Atomgesetz verlangt Vorsorge gegen alle Risiken, die nicht praktisch ausgeschlossen sind. Nach dem Unfall in Japan sind auch die Maßstäbe in Deutschland zu überprüfen.