SCHAUSPIEL Robert Schuster zeigt in Bremen Calderóns „Das Leben ein Traum“ so, als wäre der Protagonist Sigismund ein zeitgenössischer Mensch – ohne das barocke Stück dafür zu modernisieren
Der Bremerhavener Dirigent Rodolfo Cázares ist seit Juli entführt: Maskierte haben den 35-Jährigen aus seinem Elternhaus in Matamoros in Nordost-Mexiko geholt.
Manchmal ist es schwierig direkte und repräsentative Demokratie unter einen Hut zu bringen: In der niedersächsischen Samtgemeinde Walkenried zerlegt das Ergebnis einer Bürgerbefragung gerade die Selbstverwaltung.
Volker Lösch inszeniert in Bremen eine Erwachsenen-Version der "Bremer Stadtmusikanten". Dazu stellt er arbeitslose Laien auf die Bühne und macht ihre Empfindungen sichtbar.
THEATER Mirja Biel gelingt in Bremen eine berückende „Leonce und Lena“-Inszenierung – dank Joerg Zboralskis genialer Bühnen-Brache, in der sich das Meta-Lustspiel entfalten kann
Als die Europäer Millionen Menschen aus allen Teilen Afrikas nach Saint Domingue deportierten, trafen dort deren Götter aufeinander, paarten und vermehrten sich. Das Bremer Übersee-Museum zeigt Kulte und Artefakte dieser Widerstands-Religion.
Seine Hobbys machen Wilko Zicht zum bundesweit gefragten Experten: Fußballfan-Kultur und Wahlrecht. Der 35-Jährige hat Wahlrechtsreformen in Hamburg und Bremen initiiert - und jene, die der Bundestag zu verabschieden verschlafen hat.
Die Norddeutsche Mission feiert ihr 175-jähriges Bestehen. Die selbst herausgegebene Festschrift zeichnet ein reichlich lückenhaftes Bild vom Wirken der Missionare in Afrika.
Kein Gedanke, nur Bilder - so lässt sich das Programm von Herbert Fritschs Bremer Nibelungen-Inszenierung auf den Punkt bringen. Damit befreit er ihren Autor Friedrich Hebbel von ideologischem Ballast.
Wegen des Missbrauchsskandals hat Osnabrücks katholischer Bischof
Franz-Josef Bode Buße getan. Worin sich sein Engagement begründet - und was es mit der Sünde der Kirche auf sich hat.
ALIBI ODER MITTENDRIN Der gewalttätige Macho ist weitgehend ein Konstrukt – auch der Medien, sagt Oğuzhan Yazıcı. Für die Bremer CDU tritt der Jurist bei den Bürgerschaftswahlen an, doch als Alibi-Türke sieht er sich nicht. Ein Gespräch über den Pluralismus der Union, ein besseres Jugendstrafrecht und den Rechtsradikalismus der Mitte
Weil Martin F. Wenner unbefugt das Erscheinungsbild eines fremden Hakenkreuzes verändert hat, wird gegen den Künstler ermittelt. Und für Streit hat seine Aktion auf dem Höllenberg auch gesorgt. Schließlich kommt er nicht von hier.
Früher hat Eckehard Niemann Bullen gemästet – nicht auf artgerechte Weise. Als die Einsicht kam, begann er zu kämpfenROMANTIK ODER REALISMUS Von der Lüneburger Heide aus setzt sich Eckehard Niemann für ein Ende der Qualhaltung von Masthühnern ein – und für bäuerliche Prinzipien in der EU-Agrarpolitik. Nur so könnten die Welternährungsprobleme gelöst werden, glaubt er. Von der Macht der Konzerne lässt er sich nicht entmutigen
PAULA-PREIS Mit einer eingesperrten Motte hat der Bremer Christian Haake den erstmals vergebenen Paula-Modersohn-Becker-Preis gewonnen. Mit dem will der Landkreis sein provinzielles Image aufpolieren
Nix da in Melodien schwelgen! Tschaikowskys Mazeppa ist eine Menschen-Dämmerung, frei von Wasserdampf und Schweiß: Tatjana Gürbaca inszeniert die im Westen nicht ohne Grund, aber zu Unrecht kaum gespielte Oper am Bremer Theater als postdramatischen Bilderbogen.
Der Schauspieler Tobias Beyer verlässt Bremen und geht ans Staatstheater Braunschweig. Er hofft auf wenig Gegner im SaalKOMMEN ODER GEHEN Theater kann ein Vorgang sein, der Orte transzendiert. Das Schauspielerdasein ist eins, in dem Ortswechsel eine Hauptrolle spielen: Tobias Beyer über lockende Angebote, Abnabelungsprozesse, Ängste und Glücksmomente des Theater-Tourismus
Darf ein Parlament einen emeritierten Professor rügen, weil er mit sozialdarwinistischen Thesen in Großzeitungen gegen Hartz-IV-EmpfängerInnen hetzt? Vielleicht muss es das sogar. Ein Lehrstück aus Bremen.
FERNSEHEN DER ZUKUNFT Judith Rakers moderiert künftig mit Giovanni di Lorenzo die Radio Bremen-Sendung „3 nach 9“. Bislang, so Programmchef Dirk Hansen über ihre Vorzüge, stehe die Tagesschausprecherin schließlich für das genaue Gegenteil von Talkshow. Und ist bestimmt nicht so widerborstig wie Charlotte Roche