Die Börse Stuttgart kämpft mit sich selbst. Sie hat manch riskante Unternehmensanleihe von schwäbischen Mittelständlern als solides Investment für Privatanleger platzieren lassen, aber damit auch manchen Zocker aufs Parkett gelockt. Was früher als solide verkauft wurde, ist urplötzlich und ganz offiziell „spekulativ“. Aber mit Provisionen wird blendend verdient, nur Otto Normalverbraucher hat ein Problem
Sie hat Grund zu lachen. Ingrid Bohsung hat schon vielen Flüchtlingen einen Aufenthalt in Baden-Württemberg ermöglicht. Denn sie kennt das letzte Schlupfloch: die Härtefallkommission des Landes, die nicht nur Paragrafen, sondern auch die menschlichen Schicksale dahinter berücksichtigt. Und die hat Bohsungs Anträgen schon in Dutzenden Fällen recht gegeben
Winfried Kretschmann ist seit einem Jahr im Amt. Üblich wäre jetzt, eine Bilanz seiner Zeit als Ministerpräsident zu ziehen. Die Kontext:Wochenzeitung macht das nicht, sondern geht zurück in die Siebziger, zurück zum „Tunnelblick, der sich jeder Realität verweigert“. Der 63-Jährige meint damit seine Mao-Phase, in der er als Verfassungsfeind nicht verbeamtet werden sollte. Am Ende hat ihm der Protest gegen den Tunnelbahnhof zur Macht verholfen
Der Bürgerprotest müsse weiterleben, die CDU sich vor ihm fürchten und sein Gegner begreifen, dass er sich um einen hochpolitischen Job und nicht „für eine Werbeagentur“ bewerbe. Man sieht: der OB-Kandidat greift an, ohne mangelndes Selbstbewusstsein. Im Kontext-Interview appelliert der Grüne Fritz Kuhn an die S-21-Gegner, sich weiter um die Stadt zu kümmern, und verspricht der Bürgergesellschaft, sie „mindestens genau so wichtig“ zu nehmen „wie den Daimler“. Für seine Partei nimmt er die „kulturelle Hoheit“ in Anspruch, der CDU hält er vor, ins „Leichte der Luftikusse“ abgedriftet zu sein. Und selbst vor dem Fassanstich auf dem Wasen habe er keinen Bammel
Deutschlands größter Verlag für Verschwörungstheorien sitzt in Rottenburg am Neckar. Gegründet von einem ehemaligen Polizisten und Ufologen. Jochen Kopp verlegt Bücher über Außerirdische, die Madonnenerscheinungen auf die Erde projizieren, über Freimaurer oder die angebliche jüdische Weltverschwörung. Der Kopp-Verlag kann die 68er-Bewegung nicht leiden und Linke sowieso nicht. Nun will er expandieren. Das scheint kaum einen zu stören. Außer Albert Bodenmiller, Vorsitzender der Rottenburger Fraktionsgemeinschaft BFH, „Bürgerfreundliche Heimat“/Die Linke. Er findet, der Kopp-Verlag sei ein „brauner Fleck“ in der Bischofsstadt
Baiersbronn ist ein gespaltenes Dorf. Von Ökodiktatur reden die einen, von einem Gewinn für Mensch und Natur die anderen. Schuld ist der geplante Nationalpark vor der Haustür, vorangetrieben vom grünen Landwirtschaftsminister Alexander Bonde. Und der wohnt mitten im Kampfgebiet
Mit seinem Angebot, in Sachen S 21 zu vermitteln, ist Prälat i. R. Martin Klumpp gescheitert. Er wollte die Bäume im Schlossgarten wenigstens bis zum Jahresende schützen. In seinem Debattenbeitrag begründet er, weshalb ein Moratorium sinnvoll gewesen wäre
Die Grünen seien dazu da, undurchsetzbare Politik durchsetzbar zu machen. Und nur zu diesem Preis könnten die „Seitenwechsler“ die SPD in der Regierungskoalition halten. Sagt der linke Stadtrat und Daimler-Betriebsrat Tom Adler. Die Bewegung gegen S 21 werde sich aber nicht „resigniert aufs Sofa zurückziehen“, sondern weiter laut und hartnäckig bleiben
Den Kahlschlag im Schlossgarten hält sie für einen Rachefeldzug. Die Soziologin Annette Ohme-Reinicke warnt die Grünen in ihrem Debattenbeitrag davor, den Protest gegen den Bahnhof als Trittbrett zu betrachten: Es wäre geboten, zugunsten der Bürgerbewegung auf einen eigenen OB-Kandidaten zu verzichten
Wer eine Politik auf Augenhöhe will, muss das Votum einer Volksabstimmung akzeptieren: Das sagt die grüne Landtagsabgeordnete Muhterem Aras in ihrer Erwiderung auf den Stuttgarter Schriftsteller Wolfgang Schorlau
Erst die "Lex Sauerland" machte den Duisburger Bürgerentscheid möglich. Die Änderung der Gemeindeordnung beschloss der nordrhein-westfälische Landtag im Mai 2011.
Vor der Landtagswahl 2011 gehörte ich zu jenen, die für einen Politikwechsel in Baden-Württemberg warben. Nun, im Vorfeld der wichtigen Wahl des Stuttgarter Oberbürgermeisters, sehe ich mit Sorge, wie die Zustimmung zur Politik der Grünen schwindet, die grüne Landtagsfraktion das Profil aufgibt, das ihr zu ihrer jetzigen Stärke verholfen hat, und die Partei zunehmend die Zustimmung von Menschen verliert, die sie bisher unterstützt haben
Private und staatliche Einrichtungen fördern den Ausstieg aus der rechten Szene. Laut einem Insider gibt es eine Rückfallquote wie bei Drogensüchtigen.
Sie war das Gesicht des Widerstands. Bis zur Volksabstimmung. Dann ist Brigitte Dahlbender als Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen S 21 zurückgetreten. Jetzt hat die BUND-Landesvorsitzende die Zeit und den nötigen Abstand, auf eine turbulente Zeit zurückzublicken. Und sie bleibt im Gespräch: als SPD-Kandidatin für die Stuttgarter OB-Wahl nächstes Jahr
Das Schwarzwälder Kaltblut ist ein baden-württembergisches Kulturgut und steht auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Die wenigen Pferde, die es noch gibt, sind vor allem braun mit heller Mähne. Aber in einem Dorf an der Schweizer Grenze lebt ein Pferd mit weißem Haar. Flora – die letzte Schwarzwälder Schimmelstute der Welt. Landvermessung Teil sieben