Werbung verklebt die Fenster von Bussen und Bahnen, verbirgt Baustellen, verhüllt Fernsehtürme und versteckt historische Fassaden hinter dümmlichen Motiven und Botschaften. Gerade in den Metropolen kämpft die Werbewirtschaft um jeden Quadratmeter öffentlichen Raum – auf Kosten der Bewohner
Ob Hörnchen, Brot, Kaffee oder Hamburger: Die Chinesen sind von westlichen Lebensmitteln und Getränken begeistert, lieben McDonald’s – und konsumieren doch auf sehr asiatische Weise
Hans-Werner Sinn ist Deutschlands bekanntester neoliberaler Ökonom. Normalerweise schimpft er über zu hohe Löhne und zu starke Gewerkschaften. Jetzt hat er sich mit Porsche angelegt. In seiner Welt geht das problemlos zusammen. Ein Besuch
„Die Malerei ist mir genauso wichtig wie die Keramik“ – in der Galerie Hinrich Kröger finden sich tönerne Dildos neben hohen Vasen und Tellern. Die schmücken inzwischen auch grüne Parteibüros
Motörhead existieren seit dreißig Jahren. Die Band ist unverwüstlich, ihr Chef Lemmy Kilmister (59) eine Ikone. Ein Blick auf das Warzenschwein unter der Pickelhaube
Freunde dürfen ihn auch Prog nennen: Der progressive Rock, Kind der Siebzigerjahre, ist wieder da. Seine Fans leugnen seine Rückkehr hartnäckig. Denn so und aus dieser Richtung haben sie ihn nicht erwartet. Diesmal kommt er aus Amerika, nicht aus England. Ohne Hochglanz. Und ohne Respekt
Gerhard Schröder wollte als Bundeskanzler den Sozialstaat abschaffen und gleichzeitig das Gefühl für ihn erhalten. Wir sollten eine Gemeinschaft bleiben, auch wenn das Geld alle ist. Ein letztes Hurra
Auch nicht mehr das, was sie mal waren? Folge IV: Die Gutmenschen. In den 80ern wollten sie die Welt verbessern. Heute werden sie entweder verachtet oder haben es sich in der Welt nett eingerichtet. Aber sie werden trotzdem überleben
Gregor Gysi wirft Angela Merkel vor, sie verberge ihre Herkunft aus der DDR wie einen Makel. Um nicht als Ostdeutsche erkannt zu werden, mache die Kanzlerkandidatin auch keine Politik für den Osten
Egal wie Karlsruhe heute über die Neuwahlen entscheidet: Der Grüne Werner Schulz hat mit seiner Klage gewonnen. Nur er hatte den Mut, Gerhard Schröders fingierte Vertrauensfrage zu kritisieren. Loblied auf einen Nonkonformisten
Im August 2003 hatte die Berlinerin Tamara Ernst sechs Richtige im Mittwochslotto – aber der Scanner in der Lotto-Annahmestelle hatte versagt. Die Gewinnzahlen standen nicht auf der Quittung. Seither kämpft sie um ihren Gewinn und gegen den Vorwurf, eine Betrügerin zu sein
In Zeiten elektronischer Kommunikation gilt der Brief als aussterbendes Medium, als Artefakt einer untergehenden Kultur. Auf Flohmärkten jedoch findet er genau aus diesem Grund immer mehr Liebhaber. Ein Streifzug durch eine boomende Branche zwischen „Big Brother“ und Briefmarken
Vom drohenden Untergang der rot-grünen Regierung sind viele der 4.200 Angestellten des Bundestags existenziell betroffen. Aber längst nicht alle müssen nun fürchten, dass ihre Karriere im windigen Rettungsboot namens Hartz IV endet
Im VW-Skandal geht es längst nicht mehr um Scheinfirmen und Gefälligkeiten. Viel zu kompliziert. Was die Öffentlichkeit erregt: Es geht um Orgien, Prostitution und Sex. Die taz sprach mit der Bordellbetreiberin Felicitas Schirow über Normalität und Skandale
Einfache Armbänder aus Silikon sind der neue Charity-Renner. Weltweit bekunden ihre Träger Solidarität mit Kranken, Armen und Benachteiligten. Der Erlös kommt einem wohltätigen Zweck zugute. Die Kehrseite des Erfolgs: Mit ihrer Beliebtheit sind die Modebändchen beliebig geworden
Er ist billig. Er ist robust. Er ist abwaschbar. Er ist bequem. Und er ist überall: Ein banaler Garten- und Bistrostuhl, millionenfach aus preisgünstigem Kunststoff gegossen, hat sich ebenso beiläufig wie weltweit zur meistverbreiteten Sitzgelegenheit unserer Epoche entwickelt. Wie konnte das passieren?