Die Wirkungsgeschichte der RAF speist sich aus einer Vielzahl von identifikatorischen Kurzschlüssen. Drei Generationen von Künstlern haben sich mittlerweile damit auseinander gesetzt. Über Erfahrungen beim Kuratieren einer Kunstausstellung
Südkorea hat vom Untergang der DDR gelernt, dass ein Zusammenbruch Nordkoreas nicht wünschenswert ist. Eine friedliche Wiedervereinigung mit dem Norden steht erst auf der Tagesordnung, wenn Pjöngjang sein Atomprogramm aufgegeben hat
Das Evangelium nach Immanuel Kant, dekantiert: Die Tagung „Erinnerung an einen Zeitgenossen“ auf Schloss Elmau porträtiert den Königsberger Alleszermalmer als liebenswürdiges Superhirn mit einer Passion für letzte Fragen
Was macht Amerika aus? Und gehören Latinos, „Multikulturalisten“ und Liberale überhaupt dazu? In seinem neuen Manifest, ein Buch zum aktuellen Kulturkampf in den USA, verdächtigt der Politologe Samuel Huntington sie unamerikanischer Umtriebe
Von Künstlern und Intellektuellen möchte der heutige Sammler und Trustee nicht mehr behelligt werden. Der Kunstmarkt hat sich von seiner Produktionssphäre abgespalten, wie man etwa auf der New Yorker Armory Show beobachten konnte
Für Vivienne Westwood handeln Kleider davon, die Form des Körpers radikal zu verändern und zu manipulieren. Nur das ist Mode – alles andere wäre Stil. Das Victoria & Albert Museum in London feiert die Designerin mit einer großen Retrospektive
Der Kanzler könne nicht mehr gut schlafen, heißt es. Wegen der ganzen schlechten Nachrichten: Horst Köhler, Ole von Beust, miserable Umfragen, miese Stimmung. Aber er agiert ja auch. Und zwar unangefochten von den Dramen, die ihm die Medien überliefern. Woher kommt dieser Widerspruch?
Angesichts des großen Falschen doch noch das Unmögliche wagen: 250 Aktivisten aus aller Herren Länder waren für drei Tage nach München zum „Neuro – Networking Europe“-Kongress angereist
Ulerika Z. ist 16 und lebt in der Nähe von Tübingen. Sie lässt sich den Bauchnabel piercen und die Haare blond färben. Ihr Vater ist ein muslimischer Kosovo-Flüchtling. Im Gegensatz zu Tochter und Ehefrau hat er den Anschluss nie gesucht. Eines Tages bringt er seine Tochter um
Kapitalismuskritik? Diese Freiheit nehm ich mir! Denn die Abscheu gegen den Kapitalismus ist dessen nobelstes Produkt. Zweifellos lebt es sich schön in der Marktwirtschaft. Am schönsten allerdings da, wo ihre Prinzipien außer Kraft gesetzt sind
Hysterie und Splatter: Bisher war die Auferstehung im Fleische ein Vorrecht von Jesus Christus. Nun versucht es auch Mel Gibson mit seinem Film „Passion“ und tritt damit einen ideologisch heftigen Streit um christliche Propaganda und Antisemitismus los
Europäisch-amerikanische Missverständnisse: Vermeintlicher Antiamerikanismus in Deutschland gilt oft tatsächlich den negativen Auswirkungen der Globalisierung. Dabei sind die USA gar nicht deren erste Nutznießer, sondern deren erstes Opfer
Der libanesische Architekt Bernard Khoury baut in seiner Heimatstadt Beirut Discotheken und Restaurants, die sich dann als ungeheuer intelligente ephemere Memorialbauten erweisen, die das Trauma des Bürgerkriegs zu transformieren vermögen
Nichts ist so aufregend wie die Wahrheit: Helge Timmerberg ist der legitime Erbe von Hunter S. Thompson und ein Meister des Gonzo-Journalismus. In seinem neuen Buch „Schneekönig“ erzählt er die Geschichte von Ronald Miehling, der Deutschlands größter Kokainimporteur war. Ein Porträt
Hier kommt Lolle: mit einem Gegenentwurf zum Luder-Programm und zu den Bildern der Neuen Mitte aus den Neunzigern. Heute Abend startet die zweite Staffel von „Berlin, Berlin“. Das ist die Vorabendserie, auf die sich derzeit alle einigen können
Müssen wir uns Sorgen machen? Wir stehen vor einem gewaltigen Umbau in der Kulturlandschaft, sagt Christina Weiss. Die Kulturstaatsministerin über ihr Projekt, für die schwierigen Künste einzutreten und zugleich die Strukturen zu modernisieren