Yael Dayan über die Aussichten einer Nahost-Konferenz ■ Die israelische Schriftstellerin und Politikerin Yael Dayan ist Mitglied des Zentralkomitees der oppositionellen Arbeiterpartei und engagiert sich in der „Friedensbewegung" Peace Now. Wegen ihres Einsatzes für eine israelisch-palästinensische Verständigung — sie tritt für eine Zwei-Staaten-Lösung ein — wurde sie in diesem Jahr mit dem Kreisky-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet.
Der Golfkrieg hat die Gewaltspirale zwischen Israelis und PalästinenserInnen noch weiter gedreht, unter der die Frauen in besonderer Weise zu leiden haben. Ihre Kinder wiederum wachsen als eine Kriegsgeneration heran; die Erwartungen der Erwachsenen lasten auf ihnen. Und alle Beteiligten des jüdisch-palästinensischen Konfliktes können in der dauernden Anspannung nur leben, indem ihre Wahrnehmung Teile der Realität ausblendet. ■ VON UTE SCHEUB
„Mütterchen“ Rußland muß erst noch herausfinden, wer es ist. Mit dem Zerfall des SU-Imperiums und der Abspaltung verschiedener Unionsrepubliken stellt sich den Russen zunehmend die Frage nach ihrer Identität. Die extremen Nationalisten knüpfen dabei an die zaristische Trinität von „Autokratie, Orthodoxie und Volkstum“ an. Ob sie sich gegen die „westliche Dekadenz“ durchsetzen oder ein liberales Nationalgefühl siegt, ist offen. ■ VONKLAUS-HELGEDONATH
■ Der jugoslawische Linksintellektuelle Svetozar Stojanovic plädiert dafür, die Nationen Jugoslawiens sollten ihren Wunsch nach staatlicher Unabhängigkeit aufgeben zugunsten einer beschränkten territorial-politischen Autonomie.
■ In Israel erstarken die religiösen Fundamentalisten/ Für die jüdischen Orthodoxen sind der säkulare Staat und das biblische Land durch den Sechs-Tage-Krieg identisch geworden/ VON RICHARD CHAIM SCHNEIDER
Der Vorsitzende des deutschen Wissenschaftsrates, Dieter Simon, extemporiert über „die politisch-kulturellen Rahmenbedingungen für eine freie Universität“/ Die „Ossis“ erhofften sich „Tröstung“ und reisten mit dröhnenden Ohren ab ■ Aus Tutzing Götz Aly