Die Wissensgesellschaft fördert selten kluges Denken: Der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann über Reformgeist, verfehlte Bildungspolitik, den Evaluierungswahn und anderes unnützes Wissen
Bei den Griechen waren es noch die Philosophen, die das richtige Leben lehrten. Das haben nun „Brigitte“, „Freundin“ oder „Für Sie“ übernommen. Eine Lektüre aktueller Frauenzeitschriften
Die Öffnung des Vatikans für die Medien ist sein bleibendes Verdienst: Obwohl schon vom Tod gezeichnet, zeigte sich Papst Johannes Paul II. Ostern vor einem Jahr noch einmal der Öffentlichkeit – und diente damit der Verbreitung des Evangeliums
David Sylvian war der Kopf der britischen Glamrock- und Synthiepop-Band Japan. Nach einigen Soloalben wurde es in den Neunzigern ruhig um ihn. Seine neue Band Nine Horses organisiert sich über das Internet. Ein Gespräch über den Segen moderner Technologie
Mit der Digitalisierung des Kinos ist eine neue Dimension der Reproduzierbarkeit erreicht. Die Branche reagiert nach Law-and-Order-Manier: Wer kopiert, wird kriminalisiert
Political Studies (1): Angesichts der bevorstehenden Neuwahlen herrschen Pragmatismus im Wahlvolk – und Sehnsucht nach Differenz. Wo im Kern des Politischen die Unterschiede verschwimmen, dient die „Generation“ als letztes Distinktionsmerkmal
Gegen diese Außerirdischen helfen keine Heldentaten: Steven Spielbergs „Krieg der Welten“ folgt nur in Teilen der Logik des sommerlichen Kinospektakels. Die Spezialeffekte sind nicht Selbstzweck, sondern machen aus dem Film ein düsteres Märchen
„Vera Drake“, der neue Film von Mike Leigh, erzählt von einer Frau, die im England der Fünfziger Abtreibungen vornimmt. Ein Gespräch mit Leigh über die Aktualität seines Sujets, das Improvisieren als Methode und den richtigen Umgang mit Zeitkolorit
Sicherheit ist ein großes Thema bei der Fußball-WM in Deutschland: Die Industrie erhofftsich Milliardengeschäfte, die Fans bekommen die rauere Gangart schon jetzt zu spüren
„Ich verbringe drei bis vier Sunden pro Tag im Auto“, sagt Abbas Kiarostami. Denn im Auto ist genug Platz für eine ganze Welt. Eine Werkschau auf dem Filmfestival von Thessaloniki bot nun die Gelegenheit, sich mit dem iranischen Regisseur, seinem Werk und seiner Sonnenbrille vertraut zu machen
Was die erste Hauptstadt-Popkomm ausgemacht hat, war der MoMA-Effekt. Endlos steht man in irgendwelchen Schlangen, irrt durch die Stadt auf der Suche nach dem ultimativen Thrill und endet völlig entkräftet am falschen, irgendwie langweiligen oder wenigstens desorganisierten Ort. Ein Resümee
Was soll er sein? Ein liberales Foucaultchen für die Lebenskunst – oder der Funke, an dem sich Kritik der Gegenwart entzündet? 20 Jahre nach seinem Tod toben symbolische Kämpfe um Michel Foucault
Internet-Boom in Marokko: Nach Marrakesch kommen die Touristen nur der Märkte und antiken Schlangenbeschwörer wegen. Die Jugend bevölkert indessen die Internetcafés der Stadt, um Anschluss an die Welt zu finden. Ein Streifzug durch die Szene
Bilder für eine außergewöhnliche Hirnstruktur: Mit zwei Jahren Verspätung kommt David Cronenbergs „Spider“ nun endlich auch hier in die Kinos. Der Film mag eigentümlich reduziert erscheinen, doch seine Abgründe reichen tiefer, als es in anderen Arbeiten des kanadischen Regisseurs der Fall ist