■ Berlin, Bahnhof Friedrichstraße: Für Grenzüberschreiter von West nach Ost oder umgekehrt ein Labyrinth von Räumen und Gängen, das erste Unsicherheiten weckt. Nach mühevollen Inspizierungen durch deutsche Gründlichkeit dann der Eintritt in den anderen Teil der Halbstadt - ein Ausflug in die Fremde beginnt
■ Nachdem alle besetzten Häuser geräumt sind, regt sich wenig in der Szene / Seit der Pfingstrandale Verhärtung zwischen linken Projekten und Autonomen / Richtet sich die Linke ein in der Stagnation?
■ Ende Mai beschloß das argentinische Abgeordnetenhaus das Regierungszentrum von Buenos Aires nach Viedma, in der Provinz Patagonien, zu verlagern 1989 soll der Umzug in die 950 km entfernte Stadt erfolgen / Ziel ist das „Hinterland“ Patagonien attraktiver zu machen und es wirtschaftlich besser zu nutzen
■ Die sich sozialistisch nennende Abspaltung von der IRA hat in den vergangenen Monaten vor allem durch ein Dutzend Morde von sich reden gemacht, mit denen die beiden rivalisierenden Fraktionen versuchen, sich gegenseitig auszuschalten
Tschernobyl hat bei manchen den Alltag und das Politikverständnis verändert / Wie wir uns selbst Hoffnung machen können / Heute ist der Streik– und Verweigerungstag der Frauen ■ Foto: Sabine Sauer
■ In Honduras sitzt ein deutscher Unternehmer wegen „wiederholten Betrugs“ seit zwölf Monaten im Gefängnis / Er selbst hält sich für ein Opfer eines geschäftlichen Konkurrenzkampfes und meint: „Wie ich auch immer hier rauskomme - es wird nicht auf dem Weg eines ordentlichen Gerichtsverfahrens sein.“
■ Die gegenwärtig in der VR China laufende „Kampagne gegen bürgerliche Liberalisierung“ ist Ergebnis eines nicht entschiedenen Machtkampfes zwischen Reformisten und Dogmatikern der KP / Proteste als Auslöser / Hu Yaobang mußte als Sündenbock herhalten, um die Fraktionen zu Kompromissen zu bewegen
■ Im Januar mußte Radio Nanduti, der einzige oppositionelle Sender in Stroessners Diktatur, den Betrieb einstellen / Was Schlägertrupps nicht schafften, besorgten Störsender, die die Werbesendungen angriffen, um das Radio finanziell auszutrocknen. Doch die oppositionelle Stimme will im April wieder in den Äther gehen
■ Mitten in Buenos Aires wurde ein und derselbe Bankier gleich zweimal verschleppt, einmal 1979 und einmal 1985 - möglicherweise von denselben Personen aus demselben Sicherheitsapparat / Doch 1979 herrschten die Militärs und 1985 eine Zivilregierung / Noch bleibt Osvaldo Sivak „verschwunden“
■ In Hannover beginnt heute der Parlamentarische Untersuchungsausschuß zum „Celler Loch“ mit der Beweisaufnahme / Die V–Leute Berger und Loudil werden als Zeugen „vertraulich“ vernommen / Die taz sprach mit dem Niederländer Henk Wubben, der den V–Leuten als „Schleuse“ in den Untergrund dienen sollte
■ Die Jaffna–Halbinsel im Norden Sri Lankas, eine Hochburg der tamilischen Guerilla, ist seit einem Monat von der Treibstoffversorgung abgeschnitten / Die Regierung will die Aufständischen in die Knie zwingen
■ Zwischen den Orten, zwischen den Menschen: Bahnhöfe, Eisenbahnabteile, Hotels mit ihren Frühstückszimmern / Geschichten vom Alleinsein beim Reisen und von Männern nah und fern