Natürlich kann man Hape Kerkeling lesen und in einer Horde nach Spanien pilgern. Man kann stattdessen auch friedlich den Pilgerweg in Sachsen entlang wandern. Dort findet man jugendliche Atheisten, unheimliche alte Männer und Pfarrer, die Pferde segnen, um ihre Dörfler zu erfreuen
Der Beruf des Richters verändert die Menschen, die ihn ausüben. Einer, der das weiß, ist Ulrich Pohl: Seit 30 Jahren urteilt er am Hildesheimer Landgericht über Mord, Raub, Vergewaltigung. Pohl schwärmt nicht von seinem Job. Aber er macht ihn gerne
Rudolf Englert hat seine ultimative Form entdeckt. Mehr kann ein Maler kaum wollen. Sein Ruhm ist trotzdem kaum über die Grenzen des Osnabrücker Landes gedrungen. Aber: Es wird daran gearbeitet
Ohne die widerständische Platzbesetzung rund um das Bohrloch 1004 einst vor 25 Jahren gäbe es heute die Kulturelle Landpartie im Wendland gar nicht. Mit einer Lesung erinnerte man nicht nur für die Anti-Atomkraft-Veteranen an die politischen Wurzeln der künstlerischen Leistungsschau
Als die US-Truppen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges abzogen, blieben ihre Militärjeeps für den öffentlichen Transport zurück. Heute versucht ein findiger Unternehmer mit neuen Komfortjeeps auch Touristen durch Manila zu kutschieren
Der Diskuswerfer Lars Riedel würde bei der heute in Paris beginnenden Leichtathletik-WM gar zu gern zum sechsten Mal Weltmeister werden und so mit dem Stabhochspringer Sergej Bubka gleichziehen
Teheran hat keine erstrangigen Highlights, und die Öffentlichkeit ist noch immer männerbestimmt, aber der aufmerksame Flaneur beobachtet, dass die Dinge in der quicklebendigen iranischen Hauptstadt längst in Bewegung geraten sind
Schon traditionell dem Alltag und der Logik des Zufalls verpflichtet: Mit einer Auswahl von Regiedebüts aus Frankreich bestätigt das „Festival des Premiers Films“ im Arsenal alle Vorurteile über die gute Qualität des jungen französischen Kinos ■ Von Iris Depping
Im Berliner Umland leben inzwischen mehr Westler als Ostler. Die Einheimischen wehren sich mit Beschimpfungen und Anfeindungen – manchmal mit Erfolg ■ Von Karen Heinrichs
Ein dramatischer Zeitungsbericht empört die Leute im Kreuzberger Wrangelkiez. Sicher gibt es bessere und ruhigere Gegenden, aber das Viertel ist kein rechtsfreier Raum, sagen sie ■ Von Plutonia Plarre
Wachschützer Dieter Buttler kontrolliert in der Nacht, ob die Fenster und Türen von leerstehenden Bürogebäuden, Kneipen und alten Fabrikhallen auch wirklich zu sind ■ Von Barbara Bollwahn
Das Straßenverkehrsgesetz soll geändert werden: Solange Rückstände einer Droge im Blut von Autofahrern nachweisbar sind, gilt dies als Fahren unter Drogeneinfluß ■ Von Matthias Fink